Mit dem Start der Montessori-Grundschule auf dem alten Nippeser Badgelände soll eine autofreie Schulstraße auf dem Niehler Kirchweg kommen.
Grundschul-Start 2025Niehler Kirchweg soll zur Schulstraße werden
Pünktlich zum Schuljahresstart 2025/26, wenn die Montessori-Grundschule von Riehl in ihr neues Gebäude an der Friedrich-Karl-Straße 64 auf dem früheren Nippeser Badgelände zieht, soll auf dem benachbarten Niehler Kirchweg eine zeitweise autofreie Schulstraße eingeführt werden.
Keine nahe dem Schuleingang haltenden „Elterntaxis“
Diese wäre in Zeitfenstern morgens und nachmittags, zu Schulbeginn und -schluss, für den motorisierten Verkehr gesperrt. Dies soll die Verkehrslage vor den Schulen beruhigen, vor allem, indem es durch die Absperrung keine nahe dem Schuleingang haltenden „Elterntaxis“ mehr gibt. Außerdem sollen Kinder animiert werden, zu Fuß oder per Rad zu kommen.
Mehrheitlich gegen die Stimmen von SPD, CDU und AfD beschloss die Bezirksvertretung Nippes den Antrag der Grünen-Fraktion sowie von Gut & Klimafreunden. Wie weit der gesperrte Abschnitt reichen würde, lässt der Antrag offen.
Schulstraße Niehler Kirchweg: Initiative kam von Schule
Die Schulgemeinschaft unterstützt das Vorhaben. „Einige Eltern haben in Absprache mit der Schulleitung eine Projektgruppe Verkehr gegründet, um einen möglichst sicheren Schulweg zum neuen Standort zu entwickeln und an die Elternschaft weiterzugeben“, so Robert Spieß (Grüne) und Bela Schlieper (Gut & Klimafreunde).
Bereits an ihrem jetzigen Standort in Riehl hatte die Montessori-Grundschule am 24. April, im Rahmen einer Demo, für einen Tag eine autofreie Schulstraße am Riehler Gürtel eingerichtet. Auch die IOGS Kretzerstraße in Nippes, die in einer Sackgasse liegt, wünscht sich eine solche, und hatte die Schulstraße sogar zu ihrem Thema beim Nippeser Veedelszoch gemacht.
Bereits vier Schulstraßen-Gebiete in Köln
Derzeit gibt es im Stadtgebiet vier solche Schulstraßen: Im Februar 2023 starteten sie im Rahmen eines städtischen Pilotprojekts auf der Lindenbornstraße in Ehrenfeld und Am Pistorhof in Ossendorf. Im August des gleichen Jahres kamen die Diesterwegstraße / Fritz-Schu-Straße in Brück, sowie vier Straßen rund um die Rosenmaarschule in Höhenhaus hinzu. Der Niehler Kirchweg wäre, verglichen mit den derzeit bestehenden Schulstraßen, die mit Abstand verkehrsreichste, die zeitweise gesperrt würde.
Inga Feuser (Gut & Klimafreunde) verwies darauf, dass die Initiative aus der Schule kam. „Wir finden es besonders wichtig, wenn Menschen ihre Umgebung mitgestalten möchten. Hier unterstützen wir die Schulgemeinschaft gerne.“
SPD und CDU verwiesen auf die Geschäfte in der Nachbarschaft, darunter den Aldi, den türkischen Şok-Supermarkt und das Elektro-Fachgeschäft. „Was bedeutet das für diese?“, so Kerstin Preuß (CDU). Lisa Wicharz (SPD) verwies auf den Autoverkehr zum Bezirksrathaus und dem Berufskolleg. Die Länge des gesperrten Abschnitts wolle man der Verwaltung überlassen, entgegnete Feuser – etwa, dass die Sperrung erst ab dem Bezirksrathaus gelten würde. „Eine Lösung ist auf jeden Fall machbar, ich traue das der Verwaltung absolut zu.“