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Schießerei in Köln-Bilderstöckchen21-Jähriger soll „Hells Angels“ nahegestanden haben

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Tatort: Vor dem Pizza-Laden wurde der 21-Jährige in der Nacht zum Donnerstag niedergeschossen.

Köln – Es ist 1.45 Uhr als mehrere Schüsse durch den Stadtteil Bilderstöckchen hallen. Vor einem Pizza-Laden an der Geldernstraße 115 bricht ein junger Mann (21) zusammen und sackt mit zwei Schussverletzungen im Oberkörper schwer verletzt auf den Bürgersteig. Ein weißer Audi, mit zwei Personen besetzt, rast davon und verschwindet in der Nacht.

Die Angreifer sollen sich kurz zuvor von hinten genähert und insgesamt fünfmal geschossen haben. Ein 19-Jähriger, der mit dem 21-Jährigen vor dem Pizza-Laden stand, verschwindet nach den Schüssen. Möglicherweise war der 19-Jährige der Lockvogel in dem Fall.

Monatelange war Ruhe im Rockermilieu

Mehrere Monate blieb es im Rockermilieu weitgehend ruhig. Im Oktober 2021 kam es im Kunibertsviertel zu einer Schießerei – das Opfer, ein Rocker, konnte sich am Thürmchenswall gerade noch unter einem Auto in Schutz begeben. Nun ist möglicherweise wieder ein Streit im Rockermilieu entbrannt – die Hintergründe sind noch unklar und werden mit Akribie von den Ermittlern einer Mordkommission untersucht.

Bei dem 21-jährigen Opfer aus Bilderstöckchen soll es sich um ein jungen Mann handeln, der der Rockergruppierung „Hells Angels“ nahe steht, aber nicht Mitglied der Gruppierung ist. Nach Rundschau-Informationen ist der 21-Jährige erheblich polizeibekannt. Im März 2022 ist der 21-Jährige in Köln wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt worden. Und: Im Juni 2021 wurde der 21-Jährige nach einem Angriff in einer Cocktailbar auf dem Hohenzollernring festgenommen. Dabei war ein 23-Jähriger lebensgefährlich verletzt worden. In einem Gerichtsverfahren wurde er freigesprochen.

Die Ermittler überprüfen nun, ob die Tat von Bilderstöckchen mit dem Angriff in der Bar zusammenhängt. „Möglicherweise war es ein Racheakt“, sagte ein Beamter. Den Notruf setzte das Opfer selber ab. Auf Videomaterial von Überwachungskameras können die Ermittler in dem Fall wohl nicht setzen. Eine Überprüfung am Tatort ergab, dass es keine Aufzeichnungen von Kameras gibt, hieß es aus Polizeikreisen. Laut Staatsanwaltschaft ist der Geschädigte vernehmungsfähig und kann den Beamten möglicherweise Hinweise auf die Täter geben. Die Polizei setzt zur Aufklärung auch auf Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 0221/229-0.