AboAbonnieren

„Man muss höllisch aufpassen“Nordpark: Radfahrer und Hundehalter im Dauerstreit

Lesezeit 3 Minuten
Schilder weisen an den Rändern der Hundewiese auf die Freilauffläche hin. Im Vorbeifahren sind sie jedoch schnell zu übersehen.

Schilder weisen an den Rändern der Hundewiese auf die Freilauffläche hin. Im Vorbeifahren sind sie jedoch schnell zu übersehen.

Im Nippeser Nordpark kennen viele Radfahrer nicht die Hundewiese, an der sie vorbeidüsen. Die Bürgermeisterin war jetzt vor Ort.

„Man muss hier höllisch aufpassen“, schildert Nicole Rudnick die Lage im Nordpark. „Morgens kommen fast im Zehn-Sekunden-Takt Fahrräder.“ An Rücksicht mangele es, ergänzt eine weitere Hundehalterin. „Radler schreien uns häufig an, dass wir unseren Hund fernhalten sollen. Sie realisieren gar nicht, dass hier auch eine Freilauffläche liegt. Stattdessen denken sie, hier sei ein Radweg, und man könne einfach durchfahren.“

Vor einiger Zeit sei hier bereits ein Unfall passiert, so noch eine Frau aus der Runde: „Mein Hund hat mit einem anderen gespielt, als eine E-Bike-Fahrerin in hohem Tempo gefahren kam. Der andere Hund bekam sich nicht mehr gebremst und prallte gegen das Rad.“ Die Radlerin wurde schwer verletzt. Rund ein Jahr habe der Rechtsstreit gedauert.

Köln-Nippes: Fahrradfahrer und Hundebesitzer im Zank

Im westlichen Teil des Nordparks, zwischen Niehler Straße und Amsterdamer Straße, liegt die rund ein Hektar große Hundewiese. Sie grenzt an die bis 2007 erbaute Parkveedel-Siedlung. Von der Niehler Straße aus führt ein Weg durch die Siedlung, über eine Rampe geht es hinab in den Nordpark. Der Weg durch das Parkveedel liegt auf Privatgrund, die Eigentümer-Gemeinschaft lässt jedoch freiwillig eine allgemeine Nutzung zu.

Im Park gabelt sich der Weg, er führt jedoch in jedem Fall durch die Hundewiese. Sowohl Fußgänger als auch Radler können ihn nutzen, er ist aber kein extra ausgewiesener Radweg. An den Grenzen der Hundewiese weisen Schilder auf die Freilauffläche hin, die jedoch leicht zu übersehen sind.

Alternative Radroute zu unbekannt

Rund 20 Hundehalter zeigten der Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert die Situation vor Ort. Sie sagte: „Ich habe selbst schon mehrfach erlebt, dass die Freilaufflächen-Schilder nicht gesehen werden. Es müsste möglich sein, die Beschilderung zu verbessern, ich werde da mal beim Grünflächenamt nachfragen.“ Eine Alternative zur Route durch das Parkveedel sei außerdem der öffentliche Weg zwischen Hochbahn und Niehler Straße 242 bis 248. Dieser werde jedoch durch seine Umlaufgitter nicht als öffentlich wahrgenommen, zudem seien die Sperren unpraktisch.

„Es wird Zeit, diesen Weg offiziell besser bekannt zu machen und im Zuge des Fahrradgürtels (den Grünzug Nippes) als kleine Maßnahme vorzuziehen.“ Der in den nächsten Jahren geplante Park entlang der Hochbahn, mit integriertem Radschnellweg, könnte zudem im Nordpark für Abhilfe sorgen – wenn ein Großteil der Radler auf die gut ausgebaute Verbindung ausweicht.

„Mir sind die Probleme in dem Bereich bekannt“, sagt Wolfgang Kissenbeck vom Verkehrsclub Deutschland (VCD), früheres Mitglied im Arbeitskreis „Fahrradfreundliches Nippes“. „Letztlich hilft dort nur gegenseitige Rücksichtnahme.“ Unter den Hundefreunden wünschen sich einige Zäune an den Grenzen der Hundewiese; hier sind die Meinungen jedoch geteilt. Alle unterstützen jedoch deutlichere Schilder.