Die größte Murmelbahn Kölns wurde von Schülern der Peter-Ustinov-Realschule in Eigenregie gebaut und besteht aus Materialien wie Obstkartons und Papprollen.
Mit Tunnel, Karussells und LiftKölner Schule baut die größte Murmelbahn der Stadt
Aller guten Dinge waren am Ende drei: Nachdem auf der offiziellen Präsentation bei den ersten zwei Versuchen die Murmel kurz nach dem Start hängengeblieben war, klappte im dritten Durchgang alles. Nach 1:32 Minuten kullerte das Kügelchen, signalisiert mit dem „Pling“ durch ihren Kontakt mit einer Glockenspiel-Metallplatte, durch das Ziel am Fuße des Treppenhauses in der Peter-Ustinov-Realschule – und der Jubel der rund 50 beteiligten Schülerinnen und Schülern war groß. „Ihr habt in drei Tagen das Ganze ausgetüftelt und aufgebaut. Eine tolle Arbeit!“, lobte Schulleiterin Susanne Braun das Team aus den Klassen 5b und 7c, mit Projektleiter David Fermer.
Die größte Murmelbahn Kölns ist im Foyer der Realschule an der Neusser Straße 421 entstanden. Sie hat im Hohlraum des Treppenhauses Platz gefunden; der Start liegt in der ersten Etage des Schulbaus, in 4,70 Metern Höhe. Den Rahmen der Bahn bilden die Leisten von 13 großformatigen Obstkartons aus dem Supermarkt, die ihrerseits an Baustellen-Gerüstpfeilern befestigt wurden.
Die eigentliche Murmelbahn besteht aus Pappstreifen, die aus dem Material der Obstkartons hergestellt wurden, den Innenhülsen von Küchen- und Toilettenpapier-Rollen, Papptellern und -bechern, das Ganze zusammengeklebt oder mit Garn und Wäscheklammern aneinander und an dem Rahmenwerk befestigt.
Zahlreiche spektakuläre Elemente haben die Schulklassen in die Murmelbahn eingebaut – etwa S-Kurven, Tunnel, Fallrohre, Trichter und kleine Karussells sowie sogar einen Lift, dessen Kabine aus einem Plastikschälchen besteht und der per Seilzug bedient wird.
In Eigenregie gearbeitet – Unterstützung durch Gerüstbau-Firma
„Die Klassen haben alles in Eigenregie entworfen“, erläuterte Fermer. Einst hatte er mit seinem Sohn eine Murmelbahn gebaut. Auf die Projektidee war er gekommen, als er die Baugerüste an der Schule sah. „Die Gerüstbaufirma Ali Tokus hat sich bereit erklärt, für unser Projekt ebenfalls ein Baugerüst in unserem Treppenfoyer zu errichten, an dem wir das Rahmenwerk für die Murmelbahn befestigen konnten.“
Das Projekt war sehr anspruchsvoll: Um die Kugel zum Laufen zu bringen, musste die Bahn ein kontinuierliches Gefälle aufweisen – das aber auch nicht zu groß sein durfte, um die Murmel vor zu starkem Beschleunigen und Herausfallen zu bewahren. Sogar die Luftfeuchtigkeit beeinflusste die Beschaffenheit der Bahn, weshalb die Gruppe mehrfach nachjustieren musste.
„Es ging um Basteln und künstlerische Elemente, aber auch um handfeste Physik. Im wahrsten Sinne des Wortes ist unser Projekt be-greifend“, sagt der Lehrer. Auch dass es nicht immer auf Anhieb klappte, sei wichtig gewesen, weil man dann gemeinsam nach einer Lösung suchen musste. „Die Klassen haben teamübergreifend gearbeitet, die Älteren haben die Jüngeren unterstützt.“