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„Haben einen Plan, wie es besser ginge“Nachbarschaftsinitiative will grüneres und ruhigeres Clouth-Areal

Lesezeit 2 Minuten
Philipp Kahnert von der Clouth-Nachbarschaftsinitiative „LebeVeedel“ auf dem Polis-Mobility-Camp am Rudolfplatz.

Philipp Kahnert von der Clouth-Nachbarschaftsinitiative „LebeVeedel“ auf dem Polis-Mobility-Camp am Rudolfplatz.

Die Initiative „LebeVeedel“ bemängelt breite Straßen, Durchgangsverkehr, die vielen Stellplätze und das wenige Grün – und hat einen Plan erarbeitet.

„Bei uns im Clouth-Quartier ist alles neu gemacht, aber eben nicht neu gedacht“, sagt Philipp Kahnert. Es gebe zu breite Straßen, zu viel Durchgangs- und Schleichverkehr, Parktourismus aus benachbarten Veedeln, zu viele Auto-Stellplätze sowie zu wenig Bäume und Grün – ein Konzept wie von vor 20 oder 30 Jahren. „Wir haben einen Plan ausgearbeitet, wie es besser ginge.“

Seit 2020 beschäftigt sich die Nachbarschafts-Initiative „LebeVeedel“, bei der er Mitglied ist, mit Visionen für ein grüneres, kinderfreundlicheres und verkehrsberuhigtes Clouth-Areal.

Bürgerantrag an Bezirksvertretung Nippes gegeben

Soeben hat die Initiative ihren gemeinsam ausgearbeiteten Bürgerantrag an die Bezirksvertretung Nippes eingereicht. Darin fordert sie zusätzliche Baumpflanzungen auf dem zentralen Luftschiffplatz, die Einführung eines Bewohner-Parksystems für das neue Nippeser Veedel, um Fremdparker draußen zu halten, die Umwidmung von einigen Straßenabschnitten in Freizeitflächen mit Sitzmöbeln, Spielgeräten und Grün, eine zentrale Mobilitätsstation für das Viertel mit E-Bikes, Anhängern und Lastenrädern sowie die Trennung des Straßennetzes innerhalb der Siedlung durch Poller; damit wäre ein komplettes Durchqueren des Viertels von einem zum anderen Ende nicht mehr möglich, sondern nur noch eine schleifenförmige Ein- und Ausfahrt.

Wann die Verwaltung den Bürgerantrag dem Stadtbezirks-Parlament zum Beschluss vorlegt, steht jedoch noch nicht fest. Auch eine begleitende Online-Petition zum Bürgerantrag, der sich Unterstützer noch bis Ende Juni anschließen können, ist online eingestellt.

Barcelona als großes Vorbild für Köln?

Auf dem „Polis-Mobility-Camp“ am Rudolfplatz präsentierte „LebeVeedel“ sich und seine Ideen gemeinsam mit drei weiteren, ähnlichen Nachbarschafts-Initiativen aus dem Agnesviertel, dem Stadtgarten-Viertel zwischen Venloer Straße und Mediapark sowie des von den dortigen Mitstreitern „Winzerviertel“ getauften Quartiers nordwestlich des Volksgartens in der Südstadt, bestehend aus Moselstraße, Pfälzer Straße, Saarstraße, Burgunderstraße, Trierer Straße und Am Duffesbach.

Ein großes Vorbild für eine mögliche Umgestaltung ihrer Quartiere sehen die Initiativen im „Superblock“-Konzept aus der katalanischen Metropole Barcelona. Dort begann man ab 2017, mehrere Häuserblocks zu einer gemeinsamen Zone zu „Superblocks“ (Super-Illes) zusammenzufassen und die Straßen innerhalb des Gebiets für den Durchgangsverkehr zu sperren; allenfalls noch Liefer- und Anwohnerverkehr hat dort Zufahrt.

Auf Sicht sind in der Kölner Partnerstadt rund 500 solcher Blocks geplant. „Wir haben uns damit beschäftigt, wie solch ein Konzept in Köln aussehen könnte – unter dem Motto Superblock goes Veedelsblock“, so Kahnert. Am 21. September werde es ein Treffen aller Initiativen aus NRW zu diesem Thema geben; es findet von 12 bis 18 Uhr im Gotland-Haus im Volksgarten statt.


Mehr Informationen

  1. www.lebeveedel.de
  2. www.openpetition.de/petition/online/fuer-ein-grueneres-clouth-quartier-in-koeln-nippes-unterstuetzt-unsere-buergereingabe-gem-24-go-nrw