Der Niehler Bürgerverein hat einen Bücherschrank für das Bunneplätzche gekauft. Bei einer Platzfeier wurde das schicke literarische Stadtmobiliar enthüllt.
Bücher mit BeleuchtungIn Köln-Niehl wurde ein literarisches Schmuckstück aufgestellt
Besonders bei Nacht macht sich der neue Bücherschrank auf dem Bunneplätzche, Ecke Sebastianstraße / Merkenicher Straße, richtig toll. Denn integriert ist eine Beleuchtung, die Schrank und Umgebung in wunderbares Licht hüllt. Doch auch tagsüber ist das Stadtmöbel, in das man Bücher einstellen und kostenlos entnehmen kann, schick: Dessen Fundament besteht aus einem Block aus Mendiger Basaltstein, als erster Bücherschrank überhaupt hat er ein integriertes, abschließbares „Kunstfenster“ an der Seitenwand, das für Mini-Ausstellungen genutzt werden kann – den Anfang macht hier der Maler und Zeichner Hartmut Zänder. Zudem ergänzt er das schöne Ensemble auf dem Plätzchen, mit der historischen Pumpe, dem bepflanzten Baumbeet sowie dem ebenfalls recht neuen Insektenhotel.
Das ist ein Grund zum Feiern: Rund 60 Menschen kamen zum Platzfest, bei dem der Niehler Bürgerverein um Ulrich Thome, Stephan Schug, Gerhard Bochert und Bernd Valjeur aus dem Vereinsvorstand mit der Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert und Christiane Rabbe von der Kölner Bürgerstiftung den Schrank enthüllten. Mit ihren Chansons und den Coverversionen internationaler Hits unterhielt Sängerin und Songschreiberin Nele Ukulele das Publikum bestens.
Auch Niehler Stadtteilchronik im Bücherschrank vertreten
„Wir freuen uns sehr über die Eröffnung“, grüßte der erste Vorsitzende Thome. Sein Amtsvorgänger und jetziger Beisitzer Valjeur erinnerte an den langen Weg bis zur Aufstellung. Vor vier Jahren habe man schon mal über einen Bücherschrank nachgedacht, damals schied es aber aus Kostengründen aus. „Im Juni 2022 gewann das Projekt wieder an Fahrt, als ich auf einer Bezirksvertretungs-Sitzung von der geplanten Schrank-Aufstellung auf dem Riehler Naumannplatz hörte und wir Kontakte zur Bürgerstiftung knüpften.“ Diese finanzierte einen Teil der Kosten; in Zusammenarbeit mit der Stiftung Neuer Raum sind demnächst Veranstaltungen am Bücherschrank geplant.
Das allererste Buch im Schrank ist „Niehl: Vom Fischerdorf zum Kölner Industrie-Vorort“, das ansonsten vergriffene Standardwerk zur Ortsgeschichte von Robert Christ und Josef Dollhoff. Ein Aufkleber darauf informiert über eine Besonderheit: Leser werden gebeten, das Buch nach der Lektüre wieder zurückzubringen. Auch Bezirkschefin Siebert steuerte ein Buch bei – ihr Werk „Aller Herren Außenposten – Korfu von 1797 bis 1944“ über die wechselvolle jüngere Geschichte der griechischen Mittelmeerinsel. „In Köln wird endlich mal ein Bauwerk fertig, und das sogar vor der geplanten Zeit“, bemerkte sie unter Lachen im Publikum. „Der Schrank steht an einem richtig zentralen Platz in Alt-Niehl, und das ist richtig gut.“ Denn es gelte, die Lust am Lesen wieder zu wecken – immer weniger Menschen nähmen regelmäßig ein Buch zur Hand.