Genuss und Risiken als ThemaAuf dem ersten Cannabis-Festival in Köln bewertet Jury beste Sorten

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Ein Team aus Veranstaltern, Künstlern, Psychologen und Sozialarbeitern organisiert den ersten „Cannabis Cup“ im Niehler Hafen.

Ein Team aus Veranstaltern, Künstlern, Psychologen und Sozialarbeitern organisiert den ersten „Cannabis Cup“ im Niehler Hafen.

Auf dem ersten deutschen „Canna Cup“ kann man selbst Cannabis-Sorten bewerten. Experten halten Vorträge und klären auf.

Seit dem 1. April ist der Besitz sowie Anbau von Cannabis für den Eigenkonsum teillegalisiert. Doch es bleibt umstritten. „Wir brauchen Kommunikationsflächen“, sagt Mitorganisator Christopher Wieden. Mit einem Team aus Psychologen, Sozialarbeitern, Veranstaltern und Künstlern organisiert er am 20. bis 21. Juli den ersten deutschen „Canna Cup“ im Niehler Hafen.

Nach dem Vorbild des niederländischen Formats bewertet eine Jury aus Experten Cannabis-Sorten, die Züchter auf dem Festival vorstellen. Sie tasten, riechen und mikroskopieren. Am Sonntag kürt die Jury die Gewinner in sechs Kategorien. Darunter sind auch Kosmetikprodukte wie Seifen und Cremes sowie das kreativste Set für den Eigenanbau. Es gibt zudem einen Zuschauer-Preis, bei dem Besuchende mit einem Jury-Pass die Sorten bewerten dürfen.

Erster Kölner „Canna Cup“ klärt auch über Risiken auf

Das Festival soll jedoch nicht nur einen Raum schaffen, um über Genuss, sondern auch über Risiken zu sprechen. „Es ist eine psychoaktive Substanz, das darf man nicht kleinreden“, sagt Mitorganisator Christian Leiseife. „Wir wollen die Veranstaltungen dafür nutzen, um junge Leute aufzuklären. Das ist mir wichtig. Ich habe selbst negative Erfahrungen gemacht“, so Minettos, der sechs Jahre in einem betreuten Wohnheim für Suchtkranke arbeitete. „Es macht was mit deiner Psyche“, so Minettos.

Auf spielerische Weise wollen die Veranstalter eine Plattform zum Austausch schaffen und dabei auch gegen Stigmatisierung sowie Diskriminierung vorgehen. „Es geht darum, die Community hinter verschlossenen Türen herauszuholen und Stigmatisierungen aufzubrechen“, so Veranstalter Philip Minettos vom Verein Rosarot. Die Veranstalter wollen einen verantwortungsvollen Konsum fördern. Es gibt ein Awareness-Konzept und Experten aus der Suchtprävention sind vor Ort.

Expertinnen und Experten halten Vorträge

Experten aus dem Fachgebiet halten Vorträge. Darunter Shabnam Sarshar, Mitgründerin des Start-ups „Fem Can“, das Produkte aus der Hanfpflanze für Frauengesundheit entwickelt. Sie promovierte und forschte im Bereich der pharmazeutischen Biologie und Pflanzenchemie. In ihrem Vortrag spricht sie über den Einfluss von Cannabis auf den weiblichen Körper und Zyklus. 

Abends findet jeweils eine offene Podiumsdiskussion statt, die Philine Edbauer moderiert. Sie ist Aktivistin und Mitbegründerin der Initiative „My brain, my choice“, die sich für Entkriminalisierung von Drogenkonsum sowie eine faire Regulation von Herstellung und Handel einsetzt. Edbauer thematisiert, wie sich die Drogenpolitik auf Menschen und Städte auswirkt.

Außerdem treten lokale Künstler wie Singer-Songwriter „Flow on a Mission“ oder Soul-Hip-Hop-Sängerin Kaceys Mom auf. Auf einem Street Food Markt gibt es vegane Speisen. 


Das „Canna Cup“ findet vom 20. bis 21. Juli in der Erkantine, Lagerhauskai 1a, von 14 bis 22 Uhr statt. Tickets gibt es ab 19 Euro auf der Webseite. Zutritt zum Festival erhalten nur Personen ab 18 Jahren.

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