Lärmschutz und SicherheitPolitik plädiert für Tempo 30 auf Bergstraße in Nippes

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Blick auf die Bergstraße zwischen Merheimer und Neusser Straße. Hier gilt bislang Tempo 50, ein Bürgerantrag fordert jedoch die Einführung von 30 km/h als Limit.

Blick auf die Bergstraße zwischen Merheimer und Neusser Straße. Hier gilt bislang Tempo 50, ein Bürgerantrag fordert jedoch die Einführung von 30 km/h als Limit.

Auf dem Abschnitt der Bergstraße zwischen Merheimer und Neusser Straße gilt bislang Tempo 50. Die Stadt soll nun erneut eine Senkung auf 30 km/h prüfen.

„Man kann dort nur zu dem Schluss kommen, dass Tempo 30 angebracht ist“, bemerkte die Anwohnerin, die den Bürgerantrag für Tempo 30 auf der Bergstraße, im Abschnitt zwischen Merheimer und Neusser Straße, gestellt hatte. „Ich wohne seit fünf Jahren dort und kenne die Ecke sehr gut. Die starke Beschleunigung auf der Strecke erzeugt einen hohen Lärmpegel. Hinzu kommen die Emissionen.“

Und den kleinen Zeitgewinn, den man durch Tempo 50 gegenüber Tempo 30 habe, verschwinde spätestens an der Ecke Neusser Straße, wo man ohnehin fast immer warten müsse – oder an der Ampel der Kreuzung zur Merheimer Straße. „Durch beidseitiges Parken ist die Ecke sehr unübersichtlich und gefährlich.“

Bürgerantrag für Tempo 30 in Nippeser Bergstraße beschlossen

Nach dem westlichen Teil der Bergstraße, der in die Tempo-30-Zone der Nibelungensiedlung integriert ist, soll nun auch in deren östlichem Abschnitt 30 km/h eingeführt werden. Den Bürgerantrag beschloss die Bezirksvertretung Nippes mit breiter Mehrheit gegen den AfD-Vertreter.

Laut dem Änderungsantrag von Bündnis 90/Grünen und der Fraktion Gut & Klimafreunde soll die Verwaltung, wenn möglich, ohne Prüfung Tempo 30 einführen – denn die Lärmbelastung dieses Abschnitts der Bergstraße sei bereits durch das Umgebungslärm-Kataster des Landes NRW nachgewiesen. Die Bergstraße ist auf diesem Abschnitt, neben der Friedrich-Karl-Straße, eine der Hauptrouten nach dem Ende der ausgebauten Gürteltrasse. Sie bietet sich besonders an, um vom Gürtel aus in den Nordteil von Nippes zu gelangen.

Im Jahr 2017 Tempo 30 abgelehnt

Die Verwaltung hielt in ihrer Stellungnahme eine Prüfung für denkbar, verwies aber zugleich auf die hierfür notwendigen detaillierten Untersuchungen, verbunden mit einem hohen Ressourceneinsatz.

„Die Querung der Bergstraße ist tatsächlich sehr schwierig, ich fahre da viermal die Woche lang. Durch die vorhandene Lärmkartierung kann man sich Personaleinsatz und Kosten an der Stelle sparen“, argumentierte Grünen-Mandatsträgerin Sandra Vogel. „Es ist schon ein Ding, dass auf der Neusser Straße stellenweise 30 km/h gilt, auf einiger ihrer Seitenstraßen aber Tempo 50“, merkte Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert an.

Im Jahr 2017 hatte die Verwaltung Tempo 30 für diesen Abschnitt schon einmal abgelehnt. „2019 wurde jedoch die Rechtslage geändert, seitdem ist ein Schnitt von 70 Dezibel tagsüber die Höchstgrenze für den zumutbaren Lärm“, wies Deniz Ertin (Grüne).

Wie der frühere Nippeser Bürgeramtsleiter und jetzige Ordnungsamts-Chef Ralf Mayer erläuterte, habe sein Team als ersten Schritt die Verkehrsbelastung und das gefahrene Tempo per Seitenradar-Messung über sechs Tage ermittelt. „Es ist erstaunlich, was wir an der Stelle für einen Verkehrsfluss haben, nämlich 32.000 Fahrzeuge in beiden Richtungen über diesen Zeitraum“, berichtete er. Zwar seien nur 1,4 Prozent der Fahrzeuge zu schnell gewesen, allerdings ergab sich ein Durchschnittstempo von 47 km/h und es gab eine Tempospitze bei 111 km/h. 

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