Erneut fand eine „Kidical Mass“-Fahrraddemo von Nippes zur Carl-von-Ossietzky-Schule statt. Elterntaxis und gefährliche Stellen sorgen für Verdruss.
„Kidical Mass“-DemoWeiterhin Ärger über Elterntaxis und Gefahrenstellen in Nippes

Rund 25 Personen waren bei der zweiten Demofahrt von „Kidical Mass“ und Schul-Eltern von Nippes zur Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule dabei.
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„Es hat sich leider nichts verändert“, klagt Anke Kleiber aus der Elterngruppe der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule, die die Fahrrad-Demofahrt organisiert hat. „Die Gefahrenstellen entlang des Schulwegs sind nicht beseitigt, und immer noch finden gefährliche Wendemanöver durch Eltern vor der Schrankenanlage zum Schulgelände statt.“
Eigentlich müsste die Polizei zwei- bis dreimal pro Woche morgens vor Ort sein, findet sie. „Als Elternteil ist es gefährlich, die Autofahrer anzusprechen, denn die Reaktionen sind nicht immer positiv.“ „Die Einfahrten in die Straße sind ein dauerhaftes Problem“, bestätigt der stellvertretende Schulleiter Dirk Stein nach der Ankunft der rollenden Demo an der Schule.
Per Fahrrad-Demofahrt zur Schule
Wie bereits im vorigen Herbst hat sich im Rahmen der „Kidical Mass“-Kampagne erneut eine Fahrrad-Protestfahrt auf den Weg zur Schule gemacht. Von der Lokomotivstraße im Nippeser Eisenbahnveedel, ging es von der Polizei begleitet und mit Musikbox auf dem Lastenrad, auf die 3,5 Kilometer lange Strecke über die Kempener Straße und Etzelstraße bis zur Ossietzkystraße im Longericher Süden. Dort drehten sie zum Finale einige Runden um den Kreisverkehr und forderten von den am Kreisel Wartenden per Lautsprecher-Durchsagen, auf die Schul-Bringfahrten per Pkw zu verzichten. Diesmal radelten 25 Personen mit, etwas weniger als bei der Erstauflage.
Auch die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert war wieder dabei. „Die Lehrer- und Elternschaft muss gegenüber den Betreffenden ganz klar kommunizieren, dass die Lage gefährlich ist und es so nicht geht“, findet sie. Im ersten Teil der Ossietzkystraße, direkt hinter dem Kreisel, besteht Durchfahrtsverbot, jedoch mit „Anlieger frei“-Regelung. Dort liegen auch Stellplätze; unter anderem die Bewohner und Gäste der angrenzenden Wohnanlage Longericher Straße 218–232 dürfen hier parken. Der zweite Teil der Straße gehört bereits zum Schulgelände, er ist per Schranke gesichert.
Mehrere Gefahrenstellen entlang der Etzelstraße
Als Reaktion auf die erste Fahrraddemo hatte die Bezirksvertretung Nippes im November 2024 eine Querungshilfe, etwa eine Mittelinsel, an der Ecke Etzelstraße / Schmiedegasse beschlossen. „Außerdem haben wir 30 km/h als Regeltempo im Stadtbezirk Nippes beschlossen, bis auf 15 namentlich benannte Hauptverkehrsstraßen“, so Siebert. Die Stadt hat derweil auf dem 1,3 Kilometer langen Fahrradstraßen-Abschnitt der Etzelstraße zwischen Weidenpesch und Longerich die Ausschilderung verbessert. Dort erläutern Tafeln nochmals die Regeln auf einer solchen Straße: Maximal Tempo 30 ist zulässig, Radler dürfen nebeneinander fahren und bestimmen den Verkehrsfluss.
Weiter für Unmut sorgt die Situation an der Etzelstraße zwischen der Tunneldurchfahrt nach Bilderstöckchen und der Schmiedegasse: In südlicher Richtung fehlt ein Radweg oder Schutzstreifen, jener in Gegenrichtung ist mehrfach unterbrochen. Außerdem ist die Kurve vor der Tunneleinfahrt unübersichtlich. Auf dem kompletten Abschnitt müsse zudem Tempo 30 gelten, ist sich die Runde einig. „Mit dem Umzug der Gesamtschule Weidenpesch vom Bürgerpark Nord an die Schmiedegasse wird die Lage hier nochmal brisanter werden“, warnt Kleiber. Die Gruppe will nun einen Bürgerantrag schreiben.