Umbau an Grundschule KretzerstraßeDer Nippeser Nordpark wird zum Pausenhof
- Die Inklusive Offene Ganztagsschule Kretzerstraße wird umgebaut.
- Die Schüler müssen in den Pausen in Nordpark ausweichen. Hier könnte das Erdreich aber mit Blei belastet sein.
Nippes – Wenn die Schüler der Inklusiven Offenen Ganztagsschule Kretzerstraße nach den Ferien wieder an ihre Schule zurück kehren, wird sie dort bereits Baustellenatmosphäre erwarten, denn die Vorbereitungen für die Arbeiten an den neuen Erweiterungsbauten sind bereits in vollem Gange. Dort sollen das Hausmeisterhaus, die Sportumkleiden und die Mensa abgerissen werden und stattdessen vier neue Gebäudeteile entstehen, in denen unter anderem Klassen- und Mehrzweckräume, eine Bibliothek und eine Großküche mit Speiseraum untergebracht werden sollen.
Durch diese Erweiterung wird die Schule künftig 300 Schüler unterbringen können – eine willkommene Erhöhung der Kapazitäten im kinderreichen Nippes.
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Für die jetzigen Schüler der Kretzerstraße bedeutet dies jedoch, dass sie für mindestens zwei Jahre auf ihren Pausenhof verzichten müssen, da die Arbeiten während des laufenden Schulbetriebs stattfinden, und der Schulhof für die Baustelle benötigt wird. Stattdessen wird zurzeit im nahen Nordpark auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern ein Interimspausenhof eingerichtet, inklusive Spielplatz und in Containern untergebrachten Sanitäranlagen. Da der Nordpark Teil eines Landschaftsschutzgebietes ist, musste auch der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde für den Bau des Interimspausenhofs grünes Licht geben.
Dieser hatte seine Zustimmung bereits im Oktober letzten Jahres gegeben, da nach Ansicht der Behörde die Aufrechterhaltung des Schulbetriebes schwerer wog, als die Belange von Natur- und Landschaftsschutz – auch wenn eine Untersuchung des Baugrundes einen erhöhten Bleigehalt im Erdreich ermittelt hatte, der die Prüfwerte für Kinderspielflächen überschritt.
Dadurch war es notwendig geworden, den Boden im gesamten Bereich des Interimspausenhofes bis zu einer Tiefe von 50 Zentimetern abzutragen und auszutauschen.
Ist der Nordpark mit Blei verseucht?
Dies hatte jedoch auch die Aufmerksamkeit der Mitglieder der Bezirksvertretung Nippes erregt, die mit einer Anfrage nachgehakt hatten. Zum einen erkundigten sich die Bezirksvertreter, ob das Erdreich im Nordpark bereits früher auf Schadstoffbelastungen untersucht worden war und ob weitere Bleiverseuchungen im Bereich des Nordparks auszuschließen seien, da dieser auch unter normalen Umständen von spielenden Kindern genutzt wird. Außerdem erinnerten die Bezirksvertreter an ein benachbartes Bauvorhaben, bei dem 56 Wohneinheiten entstehen sollen.
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Laut Verwaltung seien die Altablagerungen im Nordpark bereits zwischen 2000 und 2002 einer Gefahrenabschätzung unterzogen worden, bei der Boden, Bodenluft und Grundwasser untersucht worden waren, die Prüfwerte für die Nutzung als Parkanlage aber nicht überschritten worden waren. Die Bleibelastung sei nun bei einer chemischen Analyse im Rahmen der Baugrunduntersuchung festgestellt worden.
Die Nutzung als Parkanlage sei demnach uneingeschränkt möglich. Was das nahe Wohnungsbauprojekt angehe, verneinte die Verwaltung eine Verbindung: Dieses entstehe auf einem benachbarten Flurstück, die Wohneinheiten seien Eigentum des Bauunternehmers.
Ob das Stück Park nach Abschluss der Baumaßnahmen an der Ganztagsschule wieder in seinen Originalzustand versetzt wird, bleibt abzuwarten – denn das Umweltamt hatte angeregt zu untersuchen, ob die Zuleitungen für Wasser, Abwasser und Strom, die jetzt für den Pausenhof gelegt werden, weiterhin für öffentliche Toiletten genutzt werden können. Eine entsprechende Prüfung läuft.