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„Flächen sehen aus wie Stellplätze“Parkplatzposse in Köln-Nippes geht weiter

Lesezeit 3 Minuten
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Häufig stehen Autos auf den gefärbten Pflastersteinen im Nippesser Eisenbahnviertel. 

  1. Die Monate andauernde Parkplatz-Geschichte im Nippeser Eisenbahnviertel erinnert an einen Schildbürgerstreich.
  2. Die Kölner Stadtverwaltung müsste nur ein Hinweisschild aufstellen, stattdessen richtet sie Parkplätze ein und baut sie wieder zurück.
  3. Denn die Feuerweher legte ein Veto ein. Was passiert nun mit den dringend benötigten Parkplätzen?

Köln-Nippes – Eigentlich könnte alles so einfach sein. Ein Hinweis- oder Halteverbotsschild an die Einfahrt zu den Stichwegen entlang der verzweigten Lokomotivstraße im Eisenbahnveedel, und die Sache wäre für alle Beteiligten klar. Doch immer noch sind die Seitenstraßen häufig zugeparkt, obwohl dort aus feuerwehrtechnischen Gründen keine Autos abgestellt werden dürfen.

Zugeparkte Spielstraße in enger Eisenbahn-Siedlung

„Da hat man eine Spielstraße in einer ansonsten engen Siedlung eingerichtet, und die wird dann zugeparkt“, regt sich ein Nachbar auf, der sich mit weiteren Mitstreitern zum Gespräch mit dem Reporter trifft. „Kinder, die aus den Hauseingängen heraus laufen, sehen nicht, ob gerade ein Auto kommt oder nicht.“ Und wenn es tatsächlich mal brennen sollte, habe man Sorgen, ob die Rettungskräfte durchkämen.

Die Posse fing vor einigen Monaten an. Um die Anwohner bei der Parkplatzsuche zu entlasten, hatte die Bezirksvertretung Nippes beschlossen, in den Abzweigungen der Lokomotivstraße – soweit und falls möglich – Stellplätze einzurichten. Das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung hatte bereits andersfarbige Steine eingesetzt, um die neu geschaffenen Parkplätze zu markieren – doch dann kam das „Kommando zurück“: Die Feuerwehr reklamierte, dass die Seitenstraße gemäß des Brandschutzgutachtens für die Siedlung von 2005 Aufstellflächen für Einsatzfahrzeuge seien, die nicht beparkt werden dürften.

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Was jetzt: Stell- oder Parkplätze?

Daraufhin wurde die Parkplatz-Einrichtung rückgängig gemacht, was viele Nachbarn zunächst verwunderte (wir berichteten).

Die im Zuge des Rückbaus wiederum neu eingesetzten Steine haben „eigentlich“ wieder die gleiche Farbgebung wie die übrigen Pflastersteine in der Straße – sie wirken jedoch heller, da sie neuer sind. Auch jetzt noch dürfte deswegen ein durchschnittlicher, nicht ortskundiger Autofahrer – etwa Liefer-, Paket- oder Botendienste – intuitiv davon ausgehen, dass es sich um Stellplätze handelt. Was natürlich nicht (mehr) stimmt.

Ordnungsamt Köln kontrolliert nicht

Nun haben die Anwohner „den Salat“. Regelmäßig, so auch beim Ortstermin, sind die Flächen mit Autos belegt. „Das Ordnungsamt kontrolliert an der Stelle jedoch nicht mehr. Ein Mitarbeiter, mit dem wir sprachen, sagte selbst, die Flächen sähen ja aus wie Stellplätze.“

Rechtlich ist die Stadt auf der sicheren Seite, da in verkehrsberuhigten Straßen – was die Seitenarme der Lokomotivstraße sind – das Parken nur auf ausdrücklich gekennzeichneten Stellplätzen gestattet ist, was dort nicht vorliegt. Zudem weise ein Schild am Ende der Straße, im rund 100 Meter entfernten Wendehammer, auf die Feuerwehrfläche hin.

Es fehlt nur ein Hinweisschild

Doch welcher Autofahrer nimmt dieses wahr, wenn er auf Parkplatzsuche in die Straße einfährt? Würde das Schild nach vorne verlegt, an die Einmündung zum Hauptast der Lokomotivstraße, würde mehr Klarheit herrschen. Doch eine diesbezügliche Anfrage dieser Zeitung lief ins Leere.