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Kommentar zur KirchendebatteKirchengebäude zu erhalten ist eine gemeinschaftliche Aufgabe

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13.11.2024, Köln: Die Nathanaelkirche an der Escher Straße in Bilderstöckchen. Foto: Arton Krasniqi

In der Nathanaelkirche fand eine Diskussion zur Zukunft der Kirchen statt.

Zur Erhaltung des kirchlichen Erbes in Köln braucht es kreative Nutzungskonzepte und möglicherweise auch steuerliche Entlastungen für Kirchengemeinden, findet unser Autor.

Ein Anfang ist gemacht. Zwar gab es beim Diskussionsabend auf Einladung der Nippeser Bezirksbürgermeisterin über den Erhalt von Kirchengebäuden noch nicht allzu viel Zählbares zu vermelden – was in der Natur der Sache liegt. Doch die große Resonanz auf die Einladung, über die architektonische und gesellschaftliche Bedeutung der Kirchenbauten zu reden, sprach Bände.

Ein Netzwerk hat sich an dem Abend zusammengefunden – und das Thema Erhalt statt Abbruch hat, sechs Monate nach Veröffentlichung des auf ganz Deutschland zielenden Manifests „Kirchen sind Gemeingüter!“, inzwischen von bundesweit mehr als 20.000 Menschen mitgezeichnet, nun endgültig auch Köln erreicht.

Debatte um Erhalt von Kirchen ist aktueller denn je

Denn das Thema ist aktueller denn je: Geringere Mitgliederzahlen und wenige Gottesdienst-Besucher, dem gegenüber in den vergangenen Jahren stark nach oben geschnellte Energiekosten und der zunehmende bauliche und energetische Sanierungsdruck der alternden Substanz: Gemeinden fällt es tendenziell immer schwerer, die Vielzahl an Kirchengebäuden im Stadtgebiet aus eigener Kraft zu erhalten. Oft bleiben der Abbruch sowie die Verwertung des Grundstücks, etwa für Wohnungsbau, dann als letzte Option.

Doch gerade hier gilt die kölsche Devise: „Wat fott es, es fott“. Für einmal abgebrochene Kirchen wird es auf absehbare Zeit keinen Ersatz mehr geben – und vielleicht bedauert man in 20 oder 30 Jahren noch mehr wie heute, dass man die Gebäude nicht erhalten konnte (oder, als Gesellschaft: wollte). Neue Perspektiven müssen deshalb her, Kreativität ist gefragt – etwa, wo es räumlich möglich ist, weitere Funktionen wie Gemeindezentrum oder sogar Wohnungsbau ins Kirchengebäude zu integrieren.

Auch eine stärkere Nutzung der Räume über Gottesdienste hinaus kann Teil einer Lösung sein – wie es etwa das Veranstaltungsprogramm „Kulturkirche“ der evangelischen Gemeinde Nippes zeigt oder für einige Jahre lang das katholische Pendant „Klangraum Kunigunde“ in St. Heinrich & Kunigund am Schillplatz – das publikumsseitig erfolgreich war, jedoch wegen mangelnder personeller Ressourcen (und den Verwerfungen der Corona-Pandemie) endete.

Zudem ist die Forderung an die öffentliche Hand, die Kirchengemeinden etwa bei Grundsteuer und Grundbesitzabgaben zu entlasten, begrüßenswert. Denn wenn man der These zustimmt, dass Kirchenbauten mehr als bloße „Vereinsheime“ für ihre Mitglieder sind, sondern einen öffentlichen Zweck erfüllen, gilt es dies entsprechend zu honorieren.