Das mehr als 60 Jahre alte „Haus Adelheid“ für junge Familien und Alleinerziehende in Bilderstöckchen erhält einen zweiteiligen Neubau.
Haus AdelheidZweiteiliger Neubau für Familien mit Kindern entsteht in Köln
Hinter dem jetzigen Haus laufen bereits die vorbereitenden Erdarbeiten, die Baugrube ist inzwischen ausgehoben. Hier entsteht der erste von zwei Gebäudeteilen für den Neubau des Hauses Adelheid, einem Wohnhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) für bis zu 30 minderjährige und junge Schwangere, alleinerziehende Mütter oder Väter, die sich häufig in belastenden Lebenssituationen befinden oder sich mit ihrer neuen Eltern-Rolle überfordert fühlen, sowie ihre Kinder. Vom Team des Hauses erhalten sie Betreuung und Hilfe. Seit dem Jahr 2000 bietet das Haus mit dem „Moses-Fenster“ auch eine anonyme Abgabemöglichkeit für neugeborene Babys, die sich an Mütter in extremen Notsituationen richtet.
Umzug der Familien für Herbst 2025 geplant
Das jetzige Haus an der Escher Straße 158 / Ecke Ludwigsburger Straße, in dem derzeit 27 Familien leben, besteht seit 1963; es genügte heutigen räumlichen und energetischen Anforderungen nicht mehr. „Am 12. April ist die Grundsteinlegung für den ersten Gebäudeteil“, so Martina Lochmann, die Einrichtungsleiterin von Haus Adelheid. „Wenn alles gutgeht, sind wir im Herbst 2025 bereits im neuen Haus.“
Nach Fertigstellung des ersten Neubau-Teils ist geplant, dass die momentan im Haus lebenden Familien dorthin umziehen. Anschließend wird das Bestandsgebäude niedergelegt, an dessen Platz entsteht dann ein weiterer Neubau mit zehn Wohneinheiten und Tiefgarage sowie einem Kindergarten. Die Planungen existierten bereits seit mehreren Jahren. „Wir hatten zuerst überlegt, eine Ersatz-Immobilie in Köln zu bekommen, was aber so gut wie unmöglich ist.“ Mit dem Neubau des zweiten Ensemble-Teils, der Mietwohnungen bieten wird, wolle man zugleich der Wohnungsnot in der Stadt ein kleines Stückchen begegnen.
Der Entwurf für das Neubau-Ensemble stammt von der Friedrich Wassermann Projektentwicklung und dem Kölner Architekturbüro Schulte-Architekten; im architektonischen Wettbewerb hatte er sich gegen drei weitere Entwürfe durchgesetzt. Die beiden viergeschossigen, leicht nach außen gebogenen Neubauten umrahmen wie zwei schützende Hände den zentralen, parkähnlichen „Ort der Mitte“, der Raum für Erholung sowie Austausch und Begegnung bieten wird.
Unterstützung für Fahrrad- und Schwimmkurse
Etwas externe Unterstützung erhielt das Haus Adelheid nun von der Frechener Rolf-Lappe-Stiftung: Deren Vorsitzender Franz Stratmann übergab mit Vera Friemel einen symbolischen Scheck über 5000 Euro an Hausleiterin Lochmann und SkF-Vorstandsvorsitzende Ute Theisen. Der Betrag ist zweckgebunden zugunsten von Fahrrad- und Schwimmkursen für die Familien im Haus gedacht. Immer wieder zeige sich, dass die jungen Eltern, die teils auch einen Flucht-Hintergrund haben, viel Lernbereitschaft und Ehrgeiz zeigten, betont Lochmann. „Wir machen die Erfahrung, dass viele sehr wissbegierig sind. Unsere diesbezüglichen Angebote werden regelrecht aufgesogen.“