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Neues Quartier am Kölner DomStreit um Laurenz-Carré beigelegt

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Die Visualisierung ist vorläufig, ein Architektenwettbewerb klärt, wie die Häuser später aussehen. Fotos:

Köln – Nach einem langen Streit um das neue Quartier namens Laurenz-Carré haben die Stadt Köln und der Investor, die Düsseldorfer Gerchgroup, jetzt den städtebaulichen Vertrag unterzeichnet. Das Laurenz-Carré soll das frühere WDR-Areal ersetzen, dort sollen für rund 400 Millionen Euro Büros, Wohnungen, Handel und Hotels entstehen. Der Kontrakt regelt unter anderem den Anteil des öffentlich geförderten Wohnungsbaus und die Frage, ob es einen komplett neuen Bebauungsplan für das neue Viertel südlich des Roncalliplatzes braucht.

Diese beiden Themen waren die wesentlichen Streitpunkte, die Gerchgroup wollte an dieser prominenten Stelle in Dom-Nähe keine öffentlich geförderten Wohnungen bauen lassen, sie gelten als wenig lukrativ, weil ihre Miete gedeckelt ist und deutlich unter dem Marktniveau liegt. Als Ausgleich bot das Unternehmen an, in Deutz bei seinem Neubau auf dem Deutz-Arealdafür mehr dieser vergleichsweise billigen Wohnungen zu bauen.

Gerchgroup darf mit Abbruch beginnen

Doch das lehnte der Stadtrat mehrheitlich ab, er fürchtete, das Kooperative Baulandmodell auszuhöhlen. Es besagt, dass Investoren bei Projekten mit komplett neuer Planung ein Drittel der Wohnfläche für den öffentlich geförderten Wohnungsbau reservieren müssen, in diesem Fall sind es etwa 19 von 64 Wohnungen. Hätte die Stadt die Gerchgroup an dieser Stelle davon befreit, hätte das möglicherweise bei weiteren Neubauprojekte andere Investoren dazu gebracht, sich auf diesen Fall zu beziehen und ebenfalls auf eine Befreiung zu pochen. Seit Jahren sinkt der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen, über das Baulandmodell will die Stadt entgegensteuern.

Und unabhängig von dieser Frage darf die Gerchgroup nun durch den Vertrag schon mit dem Abbruch beginnen, wenn sie sich an den Kontrakt und seine Bedingungen hält. In den Verhandlungen zwischen Stadt und Gerchgroup soll es mehrfach ordentlich gerumst haben.

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Das Areal aus der Vogelperspektive

Ein erster Wettbewerb hatte geklärt, wie die Häuser dort neu angeordnet werden sollen, um vor allem die Sporergasse attraktiver zu machen. Ein zweiter Wettbewerb, der konkret das Aussehen der Häuser festlegt, soll nun folgen – der Termin steht noch nicht fest. Zum Baubeginn sagte Gerchgroup-Chef Mathias Düsterdick der Rundschau: „Ich rechne aber nach wie vor mit einem Baubeginn in 2021.“ Zum Fertigstellungstermin verwies er auf die noch nicht anberaumte Jurysitzung. „Erst dann kann man seriös einen neuen Zeitplan aufstellen.“

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