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Nach Landtagswahl in KölnSo haben die Veedel gewählt – Zahlen zur Wahl

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Bei dem ersten Blick auf die Zweitstimmenverteilung in den Stadtteilen kann ein falscher Eindruck entstehen. Beispielsweise in Chorweiler. Der Wahlbezirk ging an die SPD, dabei sieht es bei der Zweitstimmenverteilung in den Veedeln so aus, als habe die CDU die Nase vorne.

Das liegt vor allem an der Bevölkerungsdichte. In Roggendorf/Thenhoven wohnen weniger Menschen als in den Stadtteilen Chorweiler und Blumenberg. Zudem sagt die Farbe aus, welche Partei im Stadtteil die meisten Zweitstimmen auf sich vereinte, nicht aber, welche Direktkandidaten gewählt wurden und wie knapp das Ergebnis war. Apropos Chorweiler:

22 Prozent beträgt die Wahlbeteiligung in dem nördlichen Kölner Stadtteil. Damit behält er bei der Quote der Urnengänge und Briefwähler die rote Laterne in der Hand, die er traditionellerweise trägt. Leuchtendes Vorbild ist hingegen Klettenberg: Dort haben rund 74 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz gemacht.

57 Prozent betrug die Wahlbeteiligung stadtweit. Anders ausgedrückt: Von 728 537 wahlberechtigten Kölnern haben 418 094 ihre Stimme abgegeben. 310 443 hatten daran offenbar kein Interesse.

0,45 Prozent aller in Köln abgegebenen Wahlzettel waren ungültig.

48 Prozent aller Wahlberechtigten hatten Briefwahl beantragt. Aber nicht alle haben dann auch davon Gebrauch gemacht. Die Rücklaufquote der Wahlzettel lag bei 90 Prozent. Gemessen an den Kölnern, die gewählt haben, lag der Briefwahlanteil schließlich bei 56 Prozent.

58 Prozent: Wäre der wohl einkommensstärkste Stadtteil Hahnwald ganz Köln, die CDU hätte mit diesem Anteil an den Zweitstimmen die „absolute Mehrheit“ geholt. Das politische Eldorado der Grünen ist Ehrenfeld. Dort sammelte die Partei rund 47 Prozent der Zweitstimmen ein.

40 Prozent der Stimmen konnte die SPD in Gremberghoven einfahren – ihr bestes Zweitstimmenergebnis. Und sollte sich die geschundene FDP in Köln von der Wahlschlappe erholen wollen, im Kölner Stadtteil Sürth dürfte sie sich wohl fühlen: 19 Prozent bei den Zweitstimmen.

8759 Diese Zahl markiert das wohl kurioseste Wahlergebnis der Landtagswahl in Köln. So viele Kölner aus der Innenstadt haben die ehemalige NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) gewählt – obwohl sie mit ihrem Rücktritt als Ministerin erklärt hatte, sie werde ihr Mandat nicht antreten. Da der Wahlkreis Innenstadt eine grüne Hochburg ist, scheint gar nicht sicher, dass sie ohne Rücktritt viel mehr Stimmen bekommen hätte.