AboAbonnieren

Warmes Essen für Köln-MülheimDrei Frauen gründen rollende Küche

Lesezeit 2 Minuten
aef-wiegehts-2

Julia Scherzl,  Cora Pohl und Gabi Schönau (v.l.) sind bald mit ihrer rollenden Küche in Mülheim unterwegs. 

Mülheim – Eine rollende Küche mit dem Namen „Wie geht’s?“ soll bald durch den Mülheimer Norden fahren und all denen ein warmes Essen anbieten, die es wollen. Drei Nachbarinnen – Cora Pohl, Julia Scherzl und Gabi Schönau – haben begonnen, Geld für ein elektrisch betriebenes Fahrrad mit Anhänger zu sammeln, das zur Küche umgerüstet werden soll.„Wir wollen mit unserer Aktion der aktuellen Lage im Quartier Rechnung tragen“, erklärt Schönau, die mit anderen Aktiven bereits 2020 die Initiative „Tischlein deck dich“ gegründet hatte und zweimal in der Woche warmes Essen verteilte.

Keine Mittagsversorgung in Kitas und Schulen

Im Mülheimer Norden gebe es überdurchschnittlich viele Arbeitslose und Alleinerziehende. Doch mit Beginn der Pandemie seien etliche Möglichkeiten verschwunden, ein warmes Essen zu bekommen. Schönau: „Durch die Schließung von Kitas und Schulen fiel für viele Kinder die Mittagsversorgung weg“, schildert Scherzl. Damit nicht genug, habe eine der zwei im Quartier vorhandenen Ausgabestellen der Tafel geschlossen. Schönau: „Diese alarmierende Situation war für uns ein Weckruf.“ Das Projekt wurde 2020 von der GAG und der Sparkasse Köln-Bonn unterstützt. „Wie geht’s?“ soll so etwas wie eine Weiterentwicklung des 2020er Projekts sein. Mit ihrem neu gegründeten Verein „Wir im Nordquartier“ starteten die drei Frauen am 1. April eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform „StartNext“.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Mittels der Schwarmfinanzierung wollen wir eine vollfunktionsfähige und individuell gestaltete mobile Küche, die auf einem Anhänger mit E-Antrieb aufsitzt und von einem Fahrrad gezogen wird, beschaffen“, erklärt Pohl. Das Gefährt soll Mitte Juli gemeinsam mit einer Kochkraft einmal pro Woche in der Nachbarschaft unterwegs sein, um Mahlzeiten zuzubereiten und zu verteilen. Schönau: „Wir sprechen jeden an, der Hunger hat – da werden keine Grenzen gezogen.“ Der Preis werde fair gestaltet. Die rollende Küche könne dann auch für eine kleine Gebühr Kitas, Kinder- und Jugendeinrichtungen im Quartier zur Verfügung gestellt werden. Als Kooperationspartner konnte das Trio die GAG Immobilien AG und die Sozialraumkoordination gewinnen. Um ihr erstes Spendenziel in Höhe von 13.000 Euro – später sollen es einmal 23.000 Euro werden – zu erreichen, braucht es die Hilfe vieler Menschen. Wer Teil der bürgerschaftlichen Bewegung werden will, kann bis Montag, 31. Mai, das Projekt mit einem beliebigen Beitrag unterstützen.www.startnext.com/DnC