Karneval ist nicht nur linksrheinisch und nicht nur Rosenmontagszug. Das hat der Mülheimer Veedelszug auch in diesem Jahr wieder bewiesen.
Kinder, Kamelle, KarnevalDas war der Mülheimer Veedelszug 2024
„Ich wohne ja eigentlich in Höhenhaus, aber zum Veedelszug komme ich immer nach Mülheim. Das ist ja quasi die Hauptstadt der rechten Rheinseite.“ Bereits zum 60. Mal hat es den Urköllner Dieter Förster an diesem Karnevalsdienstag nach Mülheim verschlagen. Auf einem kleinen Mäuerchen beobachtet er das Treiben auf der Straße und dem Bürgersteig unter ihm.
Und beide sind sie voll mit Menschen an diesem Tag. Auf der schmalen Dünnwalder Straße reiht sich eine Gruppe von Schulkindern an die nächste. Sie sind leicht zu unterscheiden an ihren einheitlichen Kostümen: Feen, Clowns und viele viele Zwerge mit knallroten Hütchen.
Mülheimer Veedelszug: Ein Erlebnis für die ganze Familie
Hinter den Schulkindern und ihren Betreuern reihen sich die Mülheimer Karnevalsgesellschaften ein. Wer die Opulenz des Rosenmontagsumzugs sucht, ist hier fehl am Platz. Hier hält man es einfacher. Und dennoch gibt es auch hier beeindruckende Konstruktionen. Die „KG Müllemer Junge - Alt-Mülheim e.V. von 1951“ fährt gleich mit zwei Booten samt Matrosenbesatzung auf.
Auf dem Asphalt begleitet Lisa den Zug: „3,5 Tonnen Kamelle haben wir gekauft. Seit Juli haben wir uns auf die Karnevalszeit vorbereitet.“ Dabei sind nicht nur echte Mülheimer, sondern auch karnevalsbegeisterte Freunde aus Bergisch-Gladbach und dem Rhein-Sieg-Kreis.
Der Vorteil des Veedelszug? Die Menschen auf dem Bürgersteig sind den Wagen ganz nah. Und obwohl auch in diesem Jahr viele tausend Jecken an der Route stehen, gibt es viel weniger Gedränge als auf dem Rosenmontagszug. Das gefällt dem Dutzend Rotkreuzler, die heute einen ruhigen Dienst schieben können, genauso wie den vielen Eltern und Großeltern, die mit kleinen Kindern gekommen sind.
Alexandra ist seit klein auf jeden Jahr beim Veedelszug dabei. Dieses Jahr ist schon das zweite Mal die nächste Generation Mülheimer Karnevalsfreunde mitgekommen. Die Zukunft des Kölner Jeckenspills ist also auch auf der rechten Rheinseite gesichert.