In seiner Comedyshow „Mr. Boombasti – In seiner Welt ein Superheld“ geht es darum, wie er aus seinen Schwächen eine Karriere gemacht hat.
Auftritt mit SelbstironieKomiker Bastian Bielendorfer spielt Show in Kölner Stadthalle
„Wir haben alle Schwächen in uns und die können uns zurückhalten oder wir tragen sie nach Außen und machen das Beste draus“, sagt Comedian Bastian Bielendorfer. Er selbst ist mit einem Sprachfehler öffentlicher Redner geworden. Nachdem er bei „Wer wird Millionär“ Anekdoten aus seinem Leben als Lehrerkind erzählte, kam der Piper Verlag auf ihn zu, um seine Anekdoten in einem Buch zu veröffentlichen. Daraufhin folgte seine Karriere als professionelles Lehrerkind.
Nun steht der 30-Jährige rund 150 Tage im Jahr auf Bühnen in Deutschland und bringt das Publikum zum Lachen. Außerdem hat er zwei erfolgreiche Podcasts und moderiert TV-Shows, „und das, obwohl ich die erste Reihe im Publikum anspucke, wenn ich meinen eigenen Namen sage“, witzelt Bielendorfer lispelnd.
Nie über andere lustig machen
Sich über sich selbst lustig machen, das kann er am besten und das ist ihm bei seiner Comedy besonders wichtig. „Ich möchte mich nie über andere Stellen oder über andere lustig machen, der Witz endet immer bei mir“, sagt er klar. Das zeigte er auch vor zwei Jahren bei Let's Dance. Ohne jegliche Tanzkünste wurde er damals sechster von 14 Kandidatinnen und Kandidaten.
„Ich möchte denken, dass ich es wegen ehrlich gefundener Sympathie so weit geschafft habe, an dem Quatsch, den ich auf der Tanzfläche veranstaltet habe, kann es nicht liegen“, sagt Bielendorfer, „vielleicht war es auch ein bisschen Mitleid.“ Aus dem Minimum das Maximum zu machen, das sei seine große Stärke, denkt er.
Und diesen Grundgedanken führt er seit Anfang 2023 in seiner Comedyshow „Mr. Boombasti – In seiner Welt ein Superheld“ aus. Am 15. November kommt Bielendorf mit dem Programm nach Köln in die Stadthalle. Vor allem gehe es dann darum, was für eine „nutzlose Wurst“ er eigentlich sei und wie er mit Abstand das Beste aus dieser Wurst gemacht habe.
„Früher gab es Helden wir Nelson Mandela und Bruce Springsteen, heute ist man Held, wenn man auf Social Media sechs Kilogramm Gyros isst oder seine Kinder am Geburtstag in die Webcam hält“, sagt Bielendorfer, „damit kann und möchte ich mich nicht identifizieren.“ Also inszeniert er sich in seiner Show einfach selbst als Superheld. Ein Superheld, der eben seine Schwächen zu seinen Stärken gemacht hat. Etwas, dass im Endeffekt jede und jeder machen könnte.
Comedy verbindet
„Wir haben alle die gleichen Probleme“, ist Bielendorfer überzeugt und zitiert einen seiner persönlichen Superhelden Robin Williams: „Jeder, den du triffst, kämpft einen Kampf, von dem du nichts weißt“. Davor Respekt zu haben, sei dem Komiker im Leben, aber auch im Humor wichtig. Nur, wenn Comedian und Publikum auf Augenhöhe sind, könnte eine gute Show entstehen.
„Comedy ist etwas sehr Verbindendes“, sagt Bielendorfer. Bei seinen Shows würden Leute aus unterschiedlichen Generationen und mit unterschiedlichen Hintergründen nebeneinandersitzen und über das Gleiche lachen. „Gerade in Zeiten, in denen die Menschen immer mehr auseinanderrücken, ist doch etwas unfassbar Schönes.“
Dass diese vielen Leute für ihn zusammenrücken, sei nichts Selbstverständliches. „Ich muss mich jedes Mal kneifen, wenn ich sehe, wie viele Menschen kommen, um mich zu sehen und mit mir zu lachen“, erzählt Bielendorfer, „das ist wirklich der belohnendste Job, den es gibt“. Deshalb sei er dankbar für jede einzelne Person, die kommt und freut sich immer, wenn er während der Show auch mit denen aus den ersten beiden Reihen sprechen kann.
In der Kölner Stadthalle in Mülheim ist Platz für rund 1200 Menschen, die dann zusammenkommen können. Zwei Stunden Vollgas-Comedy verspricht Bielendorfer für die Show am 15. November. „Das Ziel ist es, dass wir alle am Ende des Abends viel gelacht und mit einem fetten Grinsen im Gesicht nach Hause gehen.“
Für Bielendorfer ist der Weg nach Hause nicht weit. Der 30-Jährige wohnt seit über 15 Jahren in Köln, wollte immer hier hinziehen, sagt er. Darauf, in seiner Wahlheimat zu spielen, freue er sich deshalb sehr. „Es ist toll, ich kann mit dem Taxi oder Fahrrad rüberfahren“, sagt er mit einem Grinsen, „und die rheinische Frohnatur zu bespaßen, macht natürlich am meisten Spaß.“