Mit dem neuen Firmensitz in Köln soll bei Renault Deutschland auch eine neue Unternehmenskultur einziehen.
„Gekommen, um zu bleiben“Renault zieht in den neuen Firmensitz in Köln-Mülheim
„Gekommen, um zu bleiben.“ Auf diese Kurzformel brachte es Markus Siebrecht, Vorstandsvorsitzender von Renault Deutschland, bei den „Portes Ouvertes“ des Autokonzerns im Hauptquartier in Mülheim. Und Siebrecht ließ keinen Zweifel daran, dass Renault Deutschland mit seinem neuen Firmensitz im Loft Haus auch ein neues Kapitel aufschlagen will: Alles auf Anfang stellen, alte Strukturen aufbrechen, mit den neuen Räumen auch eine neue Unternehmenskultur einleiten.
Der Standort sei extrem wichtig, betonte Siebrecht: „Wir haben mit dem Loft Haus eine exzellente Wahl getroffen.“ Prominente und weniger prominente Nachbarn, eine junge und aktive Szene mit Gastronomie und Sportanlagen im Umfeld, direkte Anbindung an die City, das Haus nach modernsten Standards ausgestattet. Im Erdgeschoss sind die aktuellen Modelle der IAA ausgestellt, über eine Video-Wand kann direkt die Entwicklungsabteilung in Versailles mit ihren Modellen in Originalgröße zugeschaltet werden.
Arbeitsplätze im Büro werden gebucht
Wie sehr sich Dinge verändern, lässt sich auch aus vermeintlichen Kleinigkeiten ableiten. Die Arbeitsplätze im Gebäude werden von den Mitarbeitern je nach Bedarf gebucht, auch vom Chef. Er und die gesamte Führungsriege haben kein eigenes Büro und müssen einen Schreibtisch buchen wie alle anderen auch.
Genau genommen hat Renault Deutschland seit Juni seinen Sitz in Köln, nun öffnete das Unternehmen erstmals die Türen für Besucher. Zwei von ihnen hatten dabei jeweils eine ganz eigene Geschichte mit Renault: Wirtschaftsdezernent Andree Haack verbindet den französischen Autobauer eng mit dessen ehemaligem Generaldirektor Daniel Goeudevert und seinen unkonventionellen Ansätzen, „Dinge auch mal gegen den Strich zu bürsten“. Etwas, was das ganze Unternehmen auszeichne.
Kabarettist Jürgen Becker hingegen fühlte sich dagegen an seine Jugendtage erinnert, als man den alten Werbe-Slogan „Männer wie wir - Wicküler Bier!“ in „Männer wie wir - fahren R4!“ abänderte und mit langen Haaren und Kippe im Mundwinkel das französische Arbeitstier durch halb Europa jagte.
Renault hatte übrigens schon einmal seinen Sitz in Köln, allerdings nur kurz: 1959 schlug man hier seine Zelte auf, zog allerdings schon ein Jahr später weiter nach Brühl. Dort sind auch nach wie vor Teile der Logistik angesiedelt. Diesmal jedenfalls, so verkündete Siebrecht, soll es keinen schnellen Abgang mehr geben: „Wir fühlen uns wohl hier.“