Der Chatstürmer mit Skibrille spielte auf seiner letzten Tour vor rund 4.500 „Anhängern der Ski Aggu-Partei“.
Konzert im PalladiumChart-Rapper Ski Aggu begeistert seine Fans in Köln
Im Palladium liegt ein süßlicher Duft in der Luft. Es riecht nach E-Zigaretten und etwas Vorfreude. 4.500 Fans singen und tanzen ausgelassen zu den dröhnenden Beats während sie auf den Rapper Ski Aggu warten. Die selbsternannten „Anhänger der Ski Aggu-Partei“ tragen pinke Fußballtrikots der deutschen Nationalmannschaft und – wie der Chartstürmer auch – Skibrillen mit verspiegelten Gläsern.
Plötzlich geht alles ganz schnell, der Vorhang, fällt und ein futuristisches Bühnenbild kommt zum Vorschein – samt einer eckigen weißen Kugel, die einem Raumschiff ähneln soll. Unter großem Jubel taucht Ski Aggu am vergangenen Sonntagabend. Gekleidet in pinken Jogginganzug, mit Vokuhila-Frisur und mit Skibrille, die sein Markenzeichen ist. Auf einem roten Schlauchboot wird er in die Halle geschoben.
Hinter dieser Erscheinung verbirgt sich August Diederich. Der 26-jährige Rapper aus Berlin legt in den letzten drei Jahren einen kometenhaften Aufstieg hin, im Jahr 2020 veröffentlicht er seine erste Single „Weißwein und Pappbecher“ während der Corona-Pandemie. Im Oktober 2022 hat er seinen Durchbruch mit dem Party-Song „Party Sahne“. Im Mai 2023 erscheint sein bisher größter Hit „Friesenjung“, eine Kollaboration mit dem niederländischen Rapper Joost Klein und Comedian Otto Waalkes. Für diesen Song bekommt er die 1Live Krone für den besten Song.
Mit seinem neuen Album „Wilmersdorfer Kind“, das die Chartspitze in Deutschland und Österreich erreicht, tourt Ski Aggu durch zwölf Städte auf seiner „letzten Tour“. Köln ist seine neunte Station. Das Publikum liegt Ski Aggu von Beginn an zu Füßen. Sie skandieren immer wieder „Aggu, Aggu, Aggu!“, werfen ihrem Idol Geschenke zu und geben in den Moshpits alles. Die Liebe scheint gegenseitig zu sein: „Danke schön, ich liebe euch sehr!“, sagt er zu ihnen und stimmt „Viva Colonia“ an.
Ski Aggu in Köln: Fans stürmen aufeinander zu
Zudem möchte er mit seinen Fans die breiteste „Wall of Death“ bilden, die es je im Palladium gab. Bei der Wall of Death teilt sich die Menge in zwei Gruppen auf und stürmt aufeinander zu, wenn der Song einen bestimmten Höhepunkt erreicht, was zu einem kräftigen Zusammenstoß führt. Dabei achtet Aggu aber auch immer darauf, dass es seinen Fans gut geht. Er verteilt Wasser an seine durstigen Fans und weist darauf hin, dass es ein Team gibt, an das man sich wenden kann, wenn Hilfe benötigt wird.
Der Rapper zögert auch nicht, sich politisch zu positionieren: „Es ist cringe, eine rassistische Partei zu wählen!“, sagt er. Er spielt neuere Songs wie zum Beispiel „Bye X3“, eine Kollaboration mit dem Sänger Jeremias oder „Junge Baller“, einen Song, der anlässlich der Fußball-EM entstanden ist und einen gedanklich in das Jahr 2006 versetzt. Daneben spielt er aber auch ältere Songs, wie zum Beispiel „Früchtetee mit Honig“ und „Acid Kotti“, in denen es um Alkohol und Drogensucht geht.
Nach rund zwei Stunden entlässt Ski Aggu seine Fans mit „Party Sahne“ in den Abend und verspricht, dass es nicht das letzte Konzert sein wird. Im kommenden Sommer tritt er bei fünf Open-Air-Festivals auf – eines davon im Kölner Tanzbrunnen.