Keine Bundesligahalle in HöhenhausStadt stoppt Ausbaupläne für Schulhalle
Köln – In der Willy-Brandt-Gesamtschule in Höhenhaus wird nun doch keine bundesligataugliche Sporthalle errichtet. Die Stadtverwaltung hat die Ausbaupläne geprüft und sich jetzt aufgrund der Verkehrssituation in Höhenhaus und fehlenden Parkplätzen gegen das Projekt entschieden. Für die Schule wird schon länger der Bau einer neuen Sechsfachsporthalle vorbereitet – hieran soll sich nichts ändern.
In der Politik herrscht Unverständnis über die Entscheidung, denn die Bauprüfung ist schon vor mehr als zwei Jahren auf den Weg gebracht worden. „Wir sind entsetzt darüber. Wo sonst passt eine solch große Halle hin?“, fragt sich Franz Philippi, sportpolitischer Sprecher der SPD. Von einer „Katastrophe“ spricht Henk van Benthem (CDU), die Stadt brauche diese Halle, denn im Radstadion könnten zwar auch Basketball und Volleyball gespielt werden, es gebe dann aber keine Ausweichmöglichkeit. Und der Radsport ist dort vereinbarungsgemäß die Nummer eins. Die Stadtverwaltung will der Politik nun drei neue Schulstandorte nennen, an denen eine bundesligataugliche Sporthalle mit einer Zuschauerkapazität von 1000 Plätzen möglich ist. Bis die Politik sich für einen Ort entschieden hat und die Planungen umgesetzt werden können, werden jedoch noch Jahre vergehen.
Volleyballerinnen müssen auf Radstadion warten
In der Halle in Höhenhaus sollten eigentlich die Volleyballerinnen der Sporthochschule ihre Zweitligaspiele austragen. Sie müssen nun auf die Fertigstellung des Radstadions warten. „Die Entscheidung macht mich fassungslos. Die Gesamtschule ist die größte Schule in Köln, auf dem Gelände finden sogar Schützenfeste statt. Es ist mir rätselhaft, warum der Verkehr jetzt ein Problem darstellt“, kritisiert Ulrich Breite, Fraktionsgeschäftsführer der FDP. Auch Ralf Klemm, sportpolitischer Sprecher der Grünen, findet es „extrem ärgerlich, dass sich die Pläne nicht realisieren lassen“.
Die Entscheidung gegen den Bau der Bundesligahalle in Höhenhaus hatte sich nach Rundschau-Informationen vor etwa zwei Wochen in einer Ämterkonferenz abgezeichnet. Insgesamt sechs Ämter sind an der Hallenplanung beteiligt. Man habe die Wünsche der Politik „wohlwollend geprüft“ heißt es im Stadthaus, doch die zu erwartende Verkehrsbelastung im benachbarten Wohngebiet sei nicht hinnehmbar. (tho)