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„Extrem bedauerlich“Historische Kölner Tankstelle muss Eigentumswohnungen weichen

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Die Buchheimer Tankstelle wurde zuletzt als Werkstatt genutzt.

Ein markantes Grundstück in Buchheim verwandelt sich. An der Ecke von Frankfurter Straße und Dückergasse entstehen laut Thomas Zingsheim von der „Türe & Zingsheim Immobilien GmbH“ als Bauträger 14 Eigentumswohnungen und eine Zahnarztpraxis. Als nächstes werde mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen, voraussichtlich Mitte 2023 werde das Projekt fertig sein.

Dass für das fünfstöckige Gebäude vor Kurzem eine ehemalige Tankstelle mit langer Vergangenheit abgerissen wurde, stößt jedoch auf Kritik. Markus Georgino, Fan historischer Tankstellen und Oldtimerfahrer, findet die Beseitigung des Verkaufsraums samt dem kleinen Vordach „extrem bedauerlich“. Das Ensemble stamme aus den 1950er Jahren, von diesen Relikten aus der Wirtschaftswunderzeit gebe es immer weniger in Köln. „Gerade diese Tankstelle war in einem traumhaft schönen Zustand“, so Markus Georgino. Die Stadt hätte sie erhalten müssen.

Kritik von Fans historischer Tankstellen und Oldtimer-Besitzern in Köln

Laut Günter Pröhl von der Buchheimer Geschichtswerkstatt existierte an der Kreuzung schon vor dem Zweiten Weltkrieg eine Tankstelle. Ein Foto von 1949 zeigt sie vor zerbombten Wohnhäusern, auch das kleine Vordach ist nur noch in Teilen vorhanden. Lange Zeit betrieb der Esso-Konzern die Station, zu der auch eine Werkstatt gehörte. Seit rund 20 Jahren allerdings sei dort nicht mehr getankt worden, so Pröhl.

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Das Grundstück in Buchheim im aktuellen Zustand.

Zuletzt befand sich auf dem spitz zulaufenden Grundstück eine Oldtimer-Werkstatt, aber auch eine Autovermietung und ein Gebrauchtwagenhändler waren hier zu Hause. Günter Pröhl bedauert den Abbruch ebenfalls. Eine solche Anlage mitten in der Stadt würde heute mit Sicherheit keine Zulassung mehr bekommen, sagt er. Insofern sei die Ex-Tankstelle ein erhaltenswertes Geschichtsdokument gewesen.

Oldtimer-Werkstatt war in Tankstelle in Köln-Buchheim sässig

Auch wenn das Gebäude nicht unter Denkmalschutz gestanden habe: Thomas Zingsheim hat durchaus Verständnis für diese Sichtweise. Mehrere Anwohner hätten sich während des Abbruchs mit einem Tränchen im Auge daran erinnert, wie sie früher an der Tankstelle ihr erstes Taschengeld verdient hätten. Andererseits würden in Köln dringend Wohnungen benötigt, so Zingsheim.

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Die Tankstelle an solch einem Ort sei nicht nur Platzverschwendung und „wirtschaftlicher Unfug“ gewesen: „Eigentlich war sie ein Schandfleck.“ Das eigentliche Tankstellengebäude habe sich zwar in einem renovierten Zustand befunden, „aber alles ringsherum war schäbig“: „Hier war es an der Zeit, dass so etwas wegkommt.“