Der eine sorgte sich um seine Fleischlieferung, der andere rührte Stunden im Aquarium: Der Stromausfall in Köln-Mülheim sorgte für viele besondere Momente.
25.000 Haushalte betroffenStromausfall in Köln-Mülheim sorgt für gespenstische Szenerie

Teile des Stadtteils Köln-Mülheim liegen nach einem Stromausfall im Dunkeln
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Gegen neun Uhr abends ging schlagartig das Licht aus, und große Teile Mülheims lagen im Dunkeln – rund 25.000 Haushalte saßen plötzlich ohne Strom da. Ein Brand in einem Hauptverteiler der Rheinenergie hatte die Stromversorgung des rechtsrheinischen Stadtteils lahmgelegt. Es sollte noch bis kurz vor eins in der Nacht dauern, bis die Techniker der Rheinenergie den Schaden beheben konnten und Haushalte, Gastronomie und andere Einrichtungen wieder ans Netz angeschlossen werden konnten.
Gespenstische Szenerien
Gespenstisch wirkte die Szenerie auf der stockdunklen Keupstraße: Erleuchtet wurde die Straße nur durch die Scheinwerfer durchfahrender Autos, die beinahe im Schritttempo unterwegs waren, um nicht versehentlich einen Fußgänger anzufahren. In einem Döner-Restaurant saßen Ömer und Abdulkadir Aldag mit einigen Freunden beisammen und warteten, dass der Strom wiederkam. „Wenn das noch länger dauert, müssen wir das gesamte Fleisch wegschmeißen – dabei haben wir heute erst Frischware erhalten“, so die beiden Geschäftsführer. In der Holweider Straße hatte ein Kiosk weiter geöffnet: Der Besitzer hatte Taschenlampen und Teelichter im Laden verteilt.

Mehrere Stunden dauerte der Stromausfall in Köln-Mülheim
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Auch der Wiener Platz lag düster da, lediglich erhellt durch das Licht der U-Bahnstation. Die KVB sind an ein anderes Stromnetz angeschlossen. Kurios war die Situation auf der Buchheimer Straße: Auf der linken Seite flackerten die Fernsehbildschirme, auf der rechten die Teelichter. Walter Schilin, Anwohner der Regentenstraße, fürchtete um seine Fische: „Ich muss die ganze Nacht im Aquarium rühren, damit da Sauerstoff reinkommt, sonst ersticken die Fische“, sagte er. Um 0.45 Uhr gingen die Lichter wieder an.
Ersten Erkenntnissen zufolge war es möglicherweise eine schadhafte Kabelisolierung, die den Brand ausgelöste hat, erklärte ein Sprecher der Rheinenergie. Die genaue Ursache werde aber noch untersucht. Weitere Ausfälle seien nicht zu befürchten.