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Mit 95 Jahren dabeiLydia Mörs-Plattes ist Kölns älteste Wahlhelferin

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Zur Stichwahl am Sonntag gibt es für ihr Engagement ein dickes Dankeschön  von  Dörte Diemert

Köln – Seit vielen Jahren drückt die 95-Jährige Lydia Mörs-Plattes regelmäßig die Schulbank. Jedoch nicht um Lernstoff zu pauken, sondern um helfen, das bei Wahlen alles reibungslos funktioniert. Die Rentnerin ist die älteste Wahlhelferin Kölns und schon seit vielen Jahren ein kleines, aber wichtiges Rädchen in der Demokratie. Zur Stichwahl am Sonntag gibt es für ihr Engagement ein dickes Dankeschön von Dörte Diemert, die sie im Wahllokal der Johannes-Gutenberg-Realschule in Rodenkirchen besucht.

Wie lange Mörs-Plattes schon Wahlhelferin ist, weiß sie gar nicht mehr genau. „Als vor vielen Jahren Wahlhelfer gesucht wurden, wollte ich helfen und habe deshalb spontan damit angefangen.“ Politisch aktiv war sie aber schon vor ihrem Ehrenamt „Seit jeher interessiere ich mich für Politik, bin in der Friedensbewegung und habe an sämtlichen, großen Demonstrationen teilgenommen.“ Deshalb war es für die Rentnerin eine Selbstverständlichkeit auch bei dieser Stichwahl dabei zu sein.

Viele Ehrenamtler unterstützen

Zusammen mit 7 000 Wahlhelfern ist die gebürtige Kölnerin im Einsatz. Ihr „Wahl-Tag“ beginnt um 7.30 Uhr, wenn sich die Helfer vor Ort organisieren. Um 8 Uhr begrüßt die ehemalige Versicherungsangestellte die ersten Bürger, gibt Stifte aus und beaufsichtigt die Wahlurne. „Früher habe ich in Lindenthal gewohnt. Heute lebe ich in Godorf, helfe hier bei der Wahl und treffe ab und an auch auf ein paar bekannte Gesichter.“

Wahlleiterin Diemert ist generell froh über die große ehrenamtliche Unterstützung bei der Stichwahl. „Ich bin für jeden, der uns unterstützt, dankbar. Wir haben viele Nachwuchskräfte, sind aber auch immer froh um erfahrene WahlhelferInnen wie Frau Mörs-Plattes.“ Diemert dankt ihr für die vielen Jahre der Zusammenarbeit und übergibt ihr einen bunten Strauß Blumen, den die Rentnerin gerührt annimmt. „Die Hilfe ist für mich selbstverständlich, auch ohne Blumen. Hoffentlich überleben sie den langen Tag“, witzelt sie und übergibt Diemert selbst ein Mitbringsel in Form einer Bernsteinseife. Mit ihrem Blumenstrauß begibt sich Mörs-Platte dann wieder auf ihren Posten, die nächsten Wähler können kommen.

„Das macht mir Spaß. Man wartet auf die Teilnehmer, ist mit seinem Wahlteam zusammen und unterhält sich gut, wenn kein Betrieb ist.“ Sie ist zufrieden und freut sich schon auf die nächste Wahl. „Wenn ich es gesundheitlich schaffe, bin ich nächstes Jahr bei der Bundestagswahl natürlich auch dabei.“