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Mehrjährige RekonstruktionFriedensengel kehren zurück auf den Kölner Dom

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Die beiden Friedensengel wurden fünf Jahre lang aufwendig rekonstruiert.

Köln – Nun können sie wieder aufspielen, die beiden Friedensengel, deren Heimat der Nordturm des Kölner Doms ist. Der eine spielt die Bratsche, der andere die Schalmei. Lange mussten sie aufs Musizieren verzichten. Unter anderem fehlten ihnen dafür Arme und Hände. So sehr hat ihnen die Witterung zugesetzt. Doch Bildhauer Michael Oster und Steinmetz Thomas Kaintoch von der Dombauhütte gaben ihnen das volle Leben zurück. Gestern traten die Friedensengel ihren Heimweg an.

Fünf Jahre lang waren die beiden Skulpturen im Exil. 2015 wurden sie in Teilen vom Nordturm abgenommen. So groß war ihre Beschädigung, da blieb nichts mehr zu konservieren, sie mussten erneuert werden.

Die beiden Friedensengel wurden fünf Jahre lang aufwendig rekonstruiert.

Die jeweils 1500 Kilo schweren Engel wurden in der Dombauhütte zunächst mit Gips aufmodelliert. Nicht nur Arme und Hände fehlten. Sie hatten sprichwörtlich Federn gelassen. Auch die Flügel waren weg. Von den Instrumenten hatten Wind und Wetter nur wenig übergelassen. Nicht alles, was fehlte, war auf alten Entwurfszeichnungen dokumentiert. Die „Meister“ der Dombauhütte mussten bei der Rekonstruktion „frei interpretieren“.

Das ist perfekt gelungen. Am Dienstag konnten die Friedensengel in vier rund 750 Kilo schweren Einzelteilen wieder auf den Nordturm gebracht werden. Dafür wurden sie in den Bauaufzug des Doms gefahren. Der brachte sie auf das 45 Meter hohe Dach.Von da ab ging es mit Seilwinden zum angestammten Standort in 75 Meter Höhe. Dort werden die Einzelteile in den kommenden Tagen wieder zusammengesetzt.