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Lkw aus der TürkeiKölner Polizei befreit versteckte Flüchtlinge

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POLIZEI Fußgängerzone Köln Weihnachten 2

(Symbolbild)

Köln – Am Containerbahnhof Eifeltor hat die Polizei am Dienstag fünf Flüchtlinge aus einem Lastwagen befreit. Drei Männer stammen aus Afghanistan, zwei aus Pakistan. Fünf Tage hatten sie laut Polizei auf der verplombten Ladefläche des aus der Türkei stammenden Lastwagens ausgeharrt. Die Fahrt führte über Kroatien, Slowenien und Österreich nach Deutschland. Der Fahrer (60) landete vor dem Haftrichter, blieb jedoch auf freiem Fuß, weil nicht nachzuweisen gewesen sei, dass er etwas von der Schleusung wusste.

Die menschliche Fracht war am Eifeltor dem Mitarbeiter (30) einer Firma aufgefallen, auf deren Hof der Lastwagen abgestellt worden war. Der Mann sprach den Fahrer an und verständigte dann die Polizei. Als die Beamten den Laderaum öffneten, entdeckten sie die fünf Flüchtlinge. Laut Polizei befinden sich die beiden Pakistani (21, 24) bereits in Abschiebehaft, über die Zukunft der Afghanen (20, 24, 34) soll nun das städtische Ausländeramt entscheiden.

Der Fahrer soll nichts von den Passagieren gewusst haben

In Istanbul hatte die Fahrt des Sattelzugs begonnen, vor der Abfahrt sei die Ladefläche verplombt und auch bei den Zollkontrollen nicht geöffnet worden. Der Fahrer gab in seiner Vernehmung an, er sei mehrfach an den Grenzübergängen kontrolliert worden. Weil sich die Flüchtlinge ruhig verhalten hatten, seien sie niemandem aufgefallen. Das änderte sich erst in Köln. Durch die Plane des Anhängers hatte der Firmenmitarbeiter am Eifeltor gegen 7.45 Uhr Geräusche gehört und dafür gesorgt, dass die Männer aus ihrem „Gefängnis“ befreit werden.

Erst im Mai hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die EU-Grenze Idomeni in Nordgriechenland besucht, um den Frontex-Beamten der Bundespolizei für ihren Einsatz gegen Schleuserbanden und illegale Einwanderung zu danken. Auf der Balkanroute versuchen derzeit nach Auskunft der Behörden die meisten Flüchtlinge in die EU zu gelangen. Sie müssen meist Tausende Euro an Schleuser zahlen. Gerade im Sommer sei das Unterfangen jedoch lebensgefährlich, wenn die Wasservorräte nicht reichen.