Mit ihrer besonderen Stimme will Lisa Spielmann jetzt auch solo überzeugen und veröffentlichte ihr erstes Album.
Vom Karneval zum DeutschpopKölner Sängerin gesteht ihrer Heimat mit emotionalem Song ihre Liebe
Träume kosten. „Jeder Cent und jede Sekunde“ sind in den vergangenen Jahren in ihr Debütalbum geflossen, erzählt Deutschpop-Sängerin Lisa Spielmann. Mit „Luft, Liebe, Pommes“ hat sich die 39-jährige Kölnerin einen großen Wunsch erfüllt. Von den Anstrengungen, die in dem Projekt stecken, ist darauf aber nichts zu hören: Spielmanns Stimme klingt federleicht und klar.
Eine Unbekannte ist sie in der Musikszene Kölns nicht. Mehrere Jahre war die Sängerin Frontfrau bei der Hausband der alternativen Karnevalssitzung „Fatal Banal“. Dann kam der Sprung in die Solokarriere mit einigen Singles.
„Ich wollte Zeit dafür haben, meine eigenen Geschichten zu erzählen“, erklärt Spielmann, warum sie sich musikalisch vom Fastelovend verabschiedete. „Das Karnevalsgeschäft nimmt das ganze Jahr in Anspruch. Kaum ist die Session vorbei, müssen schon wieder neue Lieder geschrieben werden.“
Auf ihrem ersten großen Soloprojekt mischt sie tanzbare Songs mit zarten Balladen. „Sehr poppig“ höre sich das Album an. „Ein bisschen wie Clueso oder Bosse, manchmal wie Laing“, vergleicht sie. „Pophymnen wechseln sich mit akustischen Klängen ab.“ Dabei besingt sie unter anderem das Scheitern, die Liebe, wie sie kommt und geht, und Lichtblicke in verwirrenden Zeiten.
Ein Gefühl von Hoffnung wolle sie mit ihrer Musik verbreiten – aber auf ehrliche Art. Mit dem Song „Ode an nen Scheißtag“ macht sie das ganz deutlich: Stoß' an mit meinem Schicksal / Feier Trübsal mit Champagner“, singt Spielmann darin. „Es kann gut sein, sich auch mal in negative Gefühle reinzuschmeißen und sie nicht immer wegzudrücken.“
Lisa Spielmann: Pop-Song über Köln
Vom Karneval mag sie sich mit ihrem Album zwar gelöst haben, aber ihre große Liebe ist geblieben: Köln. Der Song „Acht Brücken im Gegenlicht“ ist Spielmanns Liebeserklärung an ihre Heimat. Das sei jedoch gar nicht so einfach gewesen: „Es war eine Herausforderung, ein Lied über Köln zu schreiben, das nicht nach Karneval klingt“, erklärt sie lachend. Denn schon bei kleinen Wörtern wie „der Ring“, würden bei manchen die mentalen Schubladen aufgehen.
Herausgekommen ist ein liebevoller Köln-Song: Ruhig und verletzlich klingt er. „Erster Kuss und Händchen halten / Partys mit Taufe im Vater Rhein / Überall Orte an denen Erinnerungen kleben, wie Staub an Dingen“, singt Spielmann. Für eine bestimmte klischeehafte Aussage über Köln sei sich die Sängerin deshalb nicht zu schade: „Egal wo ich hingehe, denke ich immer wieder an Köln zurück.“