Fußgänger müssen sich hier an den Bauzaun oder die Häuserwand drücken, um Autos auszuweichen. Was die Stadt zu dem Problem sagt.
Fußgänger in Widdersdorf gefährdetKeine Bordsteine, enge Straße – Lösung für Kölner Heckgasse fehlt weiter
Es wäre fast lustig anzuschauen, wenn es nicht so gefährlich wäre: An der Heckgasse drängen sich Fußgänger an den Bauzaun oder die gegenüberliegende Häuserwand, um den Autos auszuweichen. Einen Bürgersteig gibt es nicht mehr, genauso wenig wie auf der gegenüberliegenden Seite. Dort reicht das Gemäuer eines alten Gehöfts bis an den Fahrbahnrand.
Stadt Köln gehört hier nur die vier Meter breite Fahrbahn
Der schmale Gehweg gegenüber ist nun einem Neubau gewichen. Die Prader Bauträger GmbH hat an der Heckgasse 23 unter dem Titel „Essenzia“ Gebäude mit 18 Eigentumswohnungen errichtet, nebst Vorgarten und Bodendeckern, die bis zur Straße reichen. Denn der Stadt Köln gehört nur die Fahrbahn, die an dieser Stelle rund vier Meter breit ist.
Die Bezirksvertretung Lindenthal hat sich vor einigen Wochen der Gefahrensituation vor Ort angenommen und die Verwaltung per Beschluss gebeten, etwas zu unternehmen, um die Fußgänger in der Heckgasse zu schützen.
Kindergarten, Logopäde, Ärztehaus und mehr in der Nähe
Bislang ist allerdings noch nichts geschehen und die Lage nach wie vor gefährlich: In der Nähe befinden sich ein Kindergarten, ein Logopäde, ein Ärztehaus, ein Akustiker, eine Hausarzt-Praxis und ein Orthopädischer Schuhmacher und ein Café. Eltern mit kleinen Kindern und viele Senioren sind alltäglich auf der Straße zu Fuß unterwegs. Es herrscht aber auch ein reger Autoverkehr.
Den Autos auf der schmalen Fahrbahn auszuweichen, ist für die Fußgänger an der Engstelle sehr schwierig geworden. Die anliegenden Eigentümer sind allerdings nicht verpflichtet, dort einen Bürgersteig anzulegen.
Vorschlag für die Heckgasse: Fahrbahn verengen?
Dennoch hat die Verwaltung nach Meinung der Bezirkspolitik Möglichkeiten, die Situation zu verbessern: „Die Stadt Köln könnte sich ja noch einmal mit dem Eigentümer zusammensetzen und zu einer Lösung kommen, sodass dort nicht nur der Vorgarten eine Rolle spielt, sondern dass Fußgänger jedweden Alters dort passieren können“, befand die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker (CDU). Das sei eigentlich selbstverständlich.
Ihre Parteikollegin Marliese Berthmann sah ebenfalls eine Lösungsmöglichkeit: „Da es eine Einbahnstraße ist, könnte man doch einfach die Fahrbahn dort verengen.“ Bezirksbürgermeisterin Cornelia Weitekamp (Grüne) vertrat die Ansicht, dass die Politik sich selbst nicht auf einen Lösungsweg festlegen solle. „Darüber sollten die Fachleute sich Gedanken machen“, sagte sie.
Bislang sind sie allerdings auch noch zu keiner Lösung gekommen: „Da die Heckgasse an schmalster Stelle nur rund vier Meter breit ist, kann hier leider kein richtlinienkonformer Gehweg hergestellt werden“, schreibt eine Sprecherin der Stadt. Die unterschiedlichen Verkehrsarten könnten also nicht voneinander separiert werden.
Ob und wie die Situation für den Fußverkehr an der Heckgasse verbessert werden kann, müsse noch geprüft werden. Hierfür gäbe es aktuell aber noch keinen Zeitplan.