Die Kölner AfD hat ihren für Sonntag geplanten Parteitag in der Gesamtschule Lindenthal abgesagt und begründet dies mit möglichen Übergriffen gegen ihre Mitglieder durch Demonstranten.
Wegen ProtestenKölner AfD sagt Parteitag in Lindenthal am Sonntag ab
Nach Protesten gegen einen geplanten Kreisparteitag der Kölner AfD in der Gesamtschule Lindenthal am Sonntag, 26. Februar, hat die Partei ihr Treffen heute abgesagt. Eine ordnungsgemäße Durchführung sei „aufgrund der linken Bedrohungslage durch linke Gegendemonstranten und ein ‚Schulfest‘ nicht gewährleistet“, teilte die AfD mit. In der Vergangenheit habe die Partei mehrfach in der Schule ohne Probleme getagt. „Es gab nie Beschwerden, weder von der Stadtverwaltung, der Schule oder Nachbarn der Schule.“
Das Bündnis „Köln gegen Rechts“ hatte von der „Nutzung einer Schule für rechte Hetze“ gesprochen und Widerstand vor Ort angekündigt. Die Schulgemeinde, die nach eigenen Angaben am 17. Februar von dem Parteitag erfuhr, organisierte spontan ein „Fest der Nationen“ als Gegenveranstaltung, bei dem am Sonntag um 10.30 Uhr auch die Kölner Band Planschemalöör auftreten wird. Die Schulpflegschaft startete zudem eine Petition an die Stadt, mit dem Ziel, den Parteitag zu verhindern. Bis Freitagabend unterzeichneten mehr als 1800 Menschen.
Stadt stellt allen Parteien Räume zur Verfügung
Die Stadt Köln sah jedoch keine Handhabe, den Parteitag der AfD in der Schule zu verhindern. Stadtsprecher Alexander Vogel betonte: „Solange die Stadt Köln grundsätzlich politischen Parteien und Fraktionen städtische Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, muss sie dies auch für alle Parteien tun.“
Der Kölner AfD-Vorsitzende Christer Cremer verwies auf Proteste und Demonstrationen bei früheren AfD-Treffen 2019 und 2020. Deshalb habe man den Parteitag abgesagt. „Die Gesundheit unserer Mitglieder geht vor.“ Der Kreisparteitag werde bald stattfinden „und zwar so, dass keines unserer Mitglieder aus Sorgen vor Übergriffen nicht an dem Parteitag teilnimmt“.