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Uniklinik in KölnWie eine neue Lounge Jugendlichen in der Psychiatrie beim Gesundwerden hilft

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Ganz schön gemütlich: Bei der Eröffnung erprobten die Beteiligten die neue Lounge.

Ganz schön gemütlich: Bei der Eröffnung erprobten die Beteiligten die neue Lounge.

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Köln treffen Jugendliche sich nun in einer Lounge - laut Direktor ist das sehr wichtig.

Während die jüngeren Patientinnen und Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie „Villa Kunterbunt“ auf einem neuen Klettergerüst mit Spielgeräten ihren Alltag vergessen können, gingen die Älteren lange leer aus. Ihnen fehlte ein Rückzugsort, um Kontakte mit gleichaltrigen zu knüpfen - laut Klinikdirektor Stephan Bender ist das jedoch ein wichtiger Faktor für schnelle Erholung. Seit kurzem können sie die Jugendlichen jedoch über eine eigens eingerichtete Lounge im Außenbereich freuen. Damit ist der großangelegte Umbau des Geländes, der vor drei Jahren startete, abgeschlossen.

„Im Durschnitt sind die jungen Menschen drei Monate für einen psychotherapeutischen Aufenthalt bei uns“, erklärt Bender. Die ältesten Patientinnen und Patienten sind 17 Jahre alt. „In dieser Zeit möchte man mal einen ruhigen Moment, weg von der Station“. Dafür habe lange die Feuertreppe herhalten müssen. In der neuen Lounge finden die Jugendlichen neben Sitzmöglichkeiten auch einen Grillplatz, sowie eine Tischplatte - und einen eigens eingerichteten Wlan-Zugang. Auf der Suche nach Internet habe es die Jugendlichen sonst an alle möglichen Orte auf dem Gelände verschlagen.

Wenn man die Jugendlichen nach ihrem Aufenthalt fragt, was ihnen am meisten geholfen hat, nennen sie sehr oft den Kontakt zu Gleichaltrigen.
Stephan Bender, Klinikdirektor der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Die Lounge ist laut dem Klinikdirektor jedoch kein Luxus, sondern sehr wichtig, damit die jungen Patientinnen und Patienten schnell wieder genesen. „Wenn man die Jugendlichen nach ihrem Aufenthalt fragt, was ihnen am meisten geholfen hat, nennen sie sehr oft den Kontakt zu Gleichaltrigen“, betont Bender.

Spenderinnen eröffnen die Lounge der Villa Kunterbunt: Hedwig Neven DuMont, Marlies Stock und Birgit Marloth-Sauerwein (v.l.).

Spenderinnen eröffnen die Lounge der Villa Kunterbunt: Hedwig Neven DuMont, Marlies Stock und Birgit Marloth-Sauerwein (v.l.).

Über 500.000 Euro hat der Umbau des gesamten Außenbereichs der Psychiatrie gekostet. Durch Spenden kamen 426.000 Euro zusammen. Neben dem Förderverein der Einrichtung trugen dazu auch Hedwig Neven DuMont und Karl-Heinz Goßmann von der Aktion „wir helfen“, sowie die „Hans und Marlies Stock-Stiftung“ bei. Den Rest der Kosten deckte die Uniklinik selbst.