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Internationales Turnier in Köln„Ultimate Frisbee ist die einzige Sportart ohne Schiedsrichter“

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Spieler werfen sich eine Frisbee zu.

Auch Teams aus Belgien und Polen nahmen an dem Wettkampf teil.

Die „Disc Days Cologne“ lockten dutzende Teams vor das Rheinenergie-Stadion. Teilnehmende erklären, was die Sportart besonders macht.

Reger Flugverkehr über den Wiesen vor dem RheinEnergie Stadion: Bei den „Disc Days Cologne“ flogen wieder die weißen Frisbeescheiben hin und her. 29 Teams mit rund 500 Spielerinnen und Spielern waren für zwei Tage angereist, um ihren Sport zu feiern. „Wir veranstalten hier das größte Ultimate-Frisbee-Turnier Deutschlands, bei dem auch die Party nicht zu kurz kommt“, sagte Turnierleiter Felix Nordhusen vom ASV. Neben Mannschaften aus Amsterdam, Belgien und Polen waren auch Teams aus Köln, Bonn, Aachen, Karlsruhe und Marburg dabei.

Beim Ultimate Frisbee muss die 175 Gramm schwere Scheibe von den sieben Spielern eines Teams durch Passen und Laufen in die gegnerische Endzone gebracht werden, um Punkte zu erzielen. Ganz weit oben steht die Fairness. „Ultimate Frisbee ist die einzige Sportart ohne Schiedsrichter. Oberste Regel ist die Kontaktlosigkeit. Die Spielenden entscheiden selber, ob es eine Körperberührung und somit ein Foul war“, klärte Daniel Habering, Trainer des ASV-Frisbeeteams Frühsport, auf.

Ein Spieler versucht beim Ultimate Frisbee einen anderen zu blocken.

Körperkontakt ist beim Ultimate Frisbee verboten.

Ein Foul wird durch überkreuzte Arme angezeigt, die Akzeptanz durch ausgebreitete Arme mit nach oben zeigenden Handflächen. Kann man sich nicht einigen, schlägt man seine beiden Fäuste gegeneinander. Spätestens nach 60 Sekunden geht die Scheibe an den vorherigen Werfer. Für Frank Balzer, Trainer der Chorweiler Cologne Colibris, ist der Ehrenkodex des Fairplays auch nach 30 Jahren die fundamentale Motivation. „Wie in keiner anderen Sportart kann man hier die Werte der Fairness, des Respekts und des Miteinanders vermitteln.“

Das sehen zwei seiner Spielerinnen genauso. „Dieser Spirit ist einzigartig. Wir übernehmen als Spielerinnen selber die Verantwortung für unser Verhalten“, betonten Britta (18) und Lola (15), die bereits in den Nationalmannschaften ihrer jeweiligen Altersgruppe spielen. Die jungen Kölnerinnen nehmen in zwei Wochen an der U17- und U20-WM in Birmingham teil.