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Lösungen gesuchtKölner Parks vermüllen seit der Corona-Krise immer mehr

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Das Müllaufkommen in den Kölner Parks steigt.

Lindenthal – Pappbecher, leere Chips- und Plastiktüten, Bananenschalen, Plastiklöffel und Aluschalen liegen dicht um den Mülleimer in der Grünanlage am Rautenstrauchkanal. Die Abfallansammlung ist ein Störfaktor für Parkbesucher, ein gammeliger Aussatz auf dem saftigen Grün, der für Kopfschütteln bei Joggern, Radfahrern und Spaziergängern sorgt. Sie ist leider kein Einzelfall.

Zwei Bürgerinnen, die Lövenicherin Dagmar Ott und Lindenthalerin Annerose Heinze, haben sich nun mit einem Brief an das Ordnungsamt gewandt, mit dem sie den Missstand in den Parks im Kölner Westen beklagen: „Es ist ein Schlachtfeld“, schimpft Annerose Heinze. „Es ist einfach eine Schande, wie unser schöner Park am Clarenbach- und Rautenstrauchkanal und an vielen anderen Stellen fast täglich aussieht.“

Auch vor Corona war immer wieder Müll in den Parks liegengeblieben. Die AWB hatten ihn dann irgendwann entfernt. Die Situation habe sich aber durch die Coronakrise mit den eingeschränkten Möglichkeiten, sich an anderen Orten zu treffen, dramatisch verschlimmert, sagen die beiden Frauen. Besuche in den Parks gehörten nun zu den wenigen möglichen Freizeitvergnügen. Und dabei werde eben auch gerne gegessen und getrunken.

Ob am Decksteiner Weiher (links) oder in den Grünanlagen am Rautenstrauchkanal (rechts oben und unten): Das Müllaufkommen in den Parks im Kölner Westen – wie überall in der Stadt – ist in der Corona-Zeit gestiegen.

Für die anfallenden Müllberge sind die Abfallbehälter aber nicht ausgelegt. „Statt den eigenen Müll deswegen mitzunehmen und zu Hause in den eigenen Tonnen zu entsorgen“, so schreiben Ott und Heinze, „wird der ganze Unrat einfach auch in volle Abfalleimer gestopft, darum herum verteilt oder einfach auf den Bänken liegen gelassen.“ Ihre Bitte an das Ordnungsamt: Es soll die Situation überprüfen und über wirksame Gegenmaßnahmen nachdenken. Die Bürgerinnen regen an, dass Ordnungsbeamte Verstöße mit Bußgeldern ahnen. Notfalls solle die Verwaltung auch an ein Verbot denken, in öffentlichen Parks zu essen und zu trinken, wie es bereits im öffentlichen Nahverkehr geschehen sei.

Das Ordnungsamt versteht den Ärger der Frauen. „Alles in allem hat das Liegenlassen des eigenen Mülls etwas mit Erziehung zu tun“, sagt Robert Baumanns, Sprecher der Stadtverwaltung. „Man hat allerdings schon den Eindruck, dass mehr Müll in den Parks bleibt, seitdem Corona unterwegs ist.“

Das Ordnungsamt könne an diejenigen, die ihn dort hinterlassen, Knöllchen verteilen, aber eben nur, wenn sie Personen dabei erwischen, dass sie ihren Abfall in den Grünanlagen liegen lassen. In allen anderen Fällen seien die Täter kaum festzustellen. Essen und Trinken grundsätzlich in den Grünanlagen zu verbieten, sei schwierig. „Das wird dann wieder als Kontrollwut seitens der Stadt angesehen“, so Baumanns.

Den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) ist das Problem bewusst. Sie möchten es lösen: „Wir können bestätigen, dass das Müllaufkommen in den Grünanlagen in der Coronazeit gestiegen ist“, sagt Wilfried Berf, Pressesprecher der AWB. „Wir werden daher zusätzliche Säuberungen der Grünanlagen vornehmen.“ Bislang sei dieses einmal pro Woche geschehen und nicht am Wochenende – Was aber offensichtlich nicht mehr ausreichend sei.