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„Mut-Tour“ hält in KölnGemeinsam Strecke machen, um gegen Depressionen zu kämpfen

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Das Team der Etappe in Köln gemeinsam mit Birgit Lange von der psychiatrischen Tagesklinik (2.v.l.)

Das Team der Etappe in Köln gemeinsam mit Birgit Lange von der psychiatrischen Tagesklinik (2.v.l.). EIne Person hält sich einen Smiley ins Gesicht, weil sie ihre Krankheit nicht öffentlich machen will.

Die Fahhrad-Aktion führt die Teilnehmenden quer durchs Land. Dabei wollen sie über die Krankheit Depression aufklären.

Der Krankheit ein Gesicht geben: Das ist ein Ziel der Mut-Tour, bei der Menschen mit und ohne Krankheitserfahrung zu Fuß oder mit dem Tandem in ganz Deutschland unterwegs sind. 12 Etappen-Teams möchten über Depressionen aufklären und mit Betroffenen in den Austausch gehen. Vergangenen Donnerstag hat die Tour auf ihrer letzten Etappe in Köln an der Uniklinik Halt gemacht.

Unter dem diesjährigen Motto „Mut zur Selbsthilfe - Unterstützung sichtbar machen“ sind die Teilnehmenden am 01. Juni in Bremen gestartet und möchten am 03. September in Osnabrück ankommen. Nach jeder Etappe, die zwischen vier und acht Tagen dauert, werden die Teams ausgetauscht. Ihre Nächte verbringen die Gruppen in Zelten.

Wenn die Teams in Städten halten, gehen sie dort in den offenen Austausch und veranstalten gemeinsam mit Partnern Aktionstage. Themen sind dabei auch Selbst- und Familienhilfe. Das Team, das in Köln ankam, hat sich mit Mitarbeitenden der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ausgetauscht.

Tour soll auch den Austausch unter Betroffenen fördern

Auf ihren Wegen träfen die Teams oft Angehörige von Erkrankten oder Menschen, die mehr über Depression erfahren möchten, erklärt die Teilnehmerin Susanne Huber. Die Mut-Tour schaffe Räume für Betroffene, die bislang nicht über ihre Depression sprechen. So sollen Vorurteile und Unsicherheiten gegenüber Depression abgebaut werden. Denn die werden nach wie vor von den Betroffenen gefürchtet: Für das Gruppenfoto verdeckt eine Teilnehmerin ihr Gesicht mit einem Smiley aus Pappe. So kann die Person anonym bleiben, wenn sie bislang nicht öffentlich über ihre Krankheit gesprochen hat.

„Radfahren hat einen positiven Einfluss auf die Genesung, das weiß ich aus eigener Erfahrung“, erzählt Svantje Wurps. Viele Teilnehmende haben wie sie persönliche Beweggründe, an der Tour teilzunehmen. „Die Mut-Tour ist, wie Familie sein sollte“, sagt Sebastian Burger, Leiter der Etappe. Besonders wichtig sei ihnen der Austausch mit Gleichgesinnten. Mitfahren kann jeder, entweder als festes Mitglied der Etappe oder als Begleitung auf einzelnen Abschnitten.

Weitere Informationen gibt es hier.