Am Wochenende steht an der Ostkampfbahn in Müngersdorf die Segway-Polo-Weltmeisterschaft an. Unter den illustren Gästen ist auch Apple-Mitbegründer Steve Wozniak.
Weltmeisterschaft im Segway-PoloApple-Mitgründer spielt in Köln mit
Allein das Aufsteigen auf den Segway ist nicht einfach: Balance ist gefragt. Um vorwärts zu fahren, lehnt man sich leicht nach vorne. Und schon geht es ab auf dem Feld der zehnten Weltmeisterschaft im Segway-Polo. Vom 14. bis 16. Juli richten die „SegwayPolo Deutschland“ und die „International Segway Polo Association“ (ISPA) den Wettkampf auf der Ostkampfbahn im Sportpart Müngersdorf aus.
Die Regeln des Segway-Polos sind einfach: Eine Mannschaft aus fünf Spielern muss den Ball mit dem Schläger über das Feld führen und abschließend ins Tor schießen. Für jedes Tor gibt es einen Mannschaftspunkt. Dabei halten die Batterien etwas mehr als eine Stunde, gut für knapp 2,5 Spiele, erklärt Organisatorin und „dienstälteste Segway-Polo-Spielerin“ Sonja Funke. Auch das Verbot von Modifikationen am Segway und der Luftdruck in den Rädern sind im Regelwerk vorgeschrieben.
Am wichtigsten sei aber etwas anders, verrät die Organisatorin: Es gibt eine Rechtshänder-Regel. Um Unfälle - zum Beispiel das Zusammenstoßen von Segways - zu vermeiden, müssen die Schläger immer in der rechten Hand gehalten werden. Und dennoch: „Es gibt keinen Sport, der so viele Linkshänder beherbergt,“ sagt Funke.
Zum dritten Mal wird der „ISPA WOZ Challenge Cup“ in der Dom-Stadt ausgetragen. Aber die Wurzeln des Segway-Polo liegen weit von hier: 2007 wurde die erste Weltmeisterschaft in Kalifornien ausgetragen. Unter den zwölf teilnehmenden Teams sind zwar keine amerikanischen dabei. Doch einer ist immer noch im Rennen: Apple-Mitbegründer Steve Wozniak. Nach ihm ist die Weltmeisterschaft benannt worden, Wozniak hat den Sport um das Jahr 2007 mitbegründet.
„Wir haben den Sport angefangen, aber waren nicht besonders athletisch. Einfach nur Technologie-Menschen, die Segways besaßen. Wir haben uns überlegt, welches Spiel wir damit spielen können“, erzählt Wozniak. Neben seiner Rolle als „Gesicht“ des Sportes spielt der 72-Jährige dieses Jahr als Teil des „Team Chaos“ mit: „Ich bin seit ein paar Jahren kein Segway mehr gefahren. Ich spiele vielleicht nicht am besten, aber werde alles tun, um meine Gegner etwas auszutricksen.“
Zeitgleich verfolgen das Eröffnungsspiel zwischen den „Funky Move Turtles“ aus Lohmar und den „Balve Cavemen“ aus Balve in der Nähe von Dortmund auch andere Mitstreiter des Turniers und Zuschauer, die die Mannschaften kräftig anfeuern. Auf dem Feld ist auch Organisator Olaf Funke: Der 66-Jährige bugsiert seinen Segway geschickt über das Feld und gewinnt mit seinem Team, den „Funky Move Turtles“, das erste Spiel der Meisterschaft. „Die Zukunft des Sportes vorherzusagen ist schwierig. Segways werden nicht mehr produziert, erst recht nicht unterstützt. Hier spielen wir Polo zum Spaß,“ sagt Steve Wozniak.
Der Sport lockt nicht nur Technologie-Interessierte an. Claire Hatton ist extra aus Washington für die Weltmeisterschaft im Segway-Polo angereist. Gemeinsam mit ihrer Freundin Michelle Clemens entdeckte sie ihre Liebe zum Segway-Polo 2013, als der Challenge Cup in der amerikanischen Hauptstadt ausgetragen wurde. Aus dem Interesse wurde ein Job als ehrenamtliche Helferin bei der Weltmeisterschaft. „Mittlerweile kennen wir alle hier und es ist schön, alle Spielerinnen und Spieler alle paar Jahre wiederzusehen“, sagt Claire Hatton. Sie teilt das Interesse zum Segway-Polo, auch wenn die US-Amerikanerin selbst nicht gern auf Segways fährt.
Abseits des Platzes verstehen sich alle prächtig, betont auch Sonja Funke und muss ein wenig lächeln: „Bis sie dann auf dem Segway stehen und gegeneinander spielen. Sonst sind alle liebe und herzensgute Menschen.“
Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen, am Wochenende die Segway-Polo Weltmeisterschaft live zu verfolgen. Anpfiff ist am Samstag um 10 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr. Die Siegerehrung ist für Sonntag um 15.30 Uhr geplant.