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Start im HerbstWeiher im Klettenbergpark wird wegen Sanierung eine Saison lang trocken gelegt

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Klettenberg-Weiher

Der Klettenberg-Weiher muss saniert werden.

Am Ende der Sanierung wird der Klettenbergweiher aussehen wie zuvor, allerdings ökologisch deutlich verbessert sein.

Eine Heidelandschaft, ein Weiher mit Ufervegetation, Waldpartien, eine Blumenwiese nebst Bach, ein Rosengarten und eine Felsbachpartie mit Wasserfall – der Klettenbergpark hat auf seinen sechs Hektar einiges zu bieten. Er wurde zwischen 1905 und 1907 vom Kölner Gartendirektor Fritz Enke als „Naturgarten“ auf einer ehemaligen Kiesgrube angelegt.

Die Enke-Kreation steht unter Denkmalschutz. Bauliche Eingriffe sind heikel. Doch nun ist es so weit. Die Bagger werden anrücken, denn der Weiher im Park muss saniert werden. Axel Scholle von den Stadtentwässerungsbetrieben erläuterte der Bezirksvertretung Lindenthal in ihrer vergangenen Sitzung die Gründe und die Art und Weise der Sanierung.

Sauerstoffversorgung im Weiher im Klettenbergpark ist schlecht

„Der Weiher hat eine sehr undichte Sohle“, sagte Scholle. Das Wasser würde versickern. Es müsste immer wieder Grundwasser zu gespeist werden. Außerdem sei der Weiher nur einen halben Meter tief. Die Sauerstoffversorgung im flachen Gewässer sei schlecht, auch für Tiere und Pflanzen. Dadurch würden Algen stark wachsen.

Der Plan für die Sanierung steht: Die StEB werden die Weihersohle austauschen, den Weiher vertiefen und dann komplett wieder neu herstellen, sodass er am Ende so aussieht wie vorher, aber ökologisch deutlich verbessert ist.

Klettenbergweiher wird vom Schlamm befreit

Dafür wird zunächst der Weiher entschlammt. Die 20 bis 30 Zentimeter dicke Sedimentschicht wird von einem Boot aus abgesaugt, in einen Behälter am Ufer gepumpt, von Ästen und Sand befreit und in den Kanal abgeleitet. „Die anderen Stoffe werden deponiert“, erläuterte Scholle, „den Sand kann man im Straßenbau weiterverwerten.“

Wenn das Wasser aus dem See abgeleitet ist, wird der Weiher auf 2,50 Meter vertieft, aber nur in den Bereichen, wo die StEB keine Wurzeln vermuten. Die umstehenden Bäume sollen schließlich unbeschadet bleiben. Wo sich Baumwurzeln befinden, wird nur die Sohle entfernt. Die Weihersohle wird erneuert, und zwar werden Kunststoffdichtungsbahnen verlegt und verschweißt, sodass ein dichter Untergrund entsteht.

In der Mitte des Weiher im Klettenbergpark wird kleine Fontaine installiert

Im nächsten Schritt wird dann technisch aufgerüstet: „Wir planen an dem Weg neben der Luxemburger Straße einen kleinen Technikstand zu errichten, in dem eine Umwälzpumpe Platz findet, die Weiherwasser ansaugen und an anderen Stellen wieder abgeben kann“, erläuterte Scholle. „Dadurch wird das Wasser zirkulieren. Zusätzlich wird ein Schaumsprudler, also eine kleine Fontaine, in der Mitte des Weihers installiert.“ Beides würde für eine bessere Sauerstoffversorgung des Wassers sorgen.

Das umgewälzte Weiherwasser, wird künftig mit dem Grundwasser in einem Seitenstrom wieder hochgeführt und an der Stelle wieder eingeleitet, wo ursprünglich auch der Duffesbach einmündete. So soll ein Reststück des Baches renaturiert und auch der ehemalige kleine Wasserfall wieder hergestellt werden. Zuletzt werden alle Randbereiche, Rasenflächen und Wegflächen wieder komplett neu hergestellt.

Arbeiten im Klettenbergpark beginnen im Oktober 2024

Die Arbeiten werden außerhalb der Vegetationsperioden stattfinden. Sie beginnen am 1. Oktober dieses Jahres. Der Weiher wird entschlammt und entleert, die Uferbereiche werden – soweit erforderlich – gerodet. Diese Arbeiten sollen mit Beginn der nächsten Vegetationsperiode am 1. März auch abgeschlossen sein.

Dann wird der Weiher 2025 eine Saison lang trocken liegen. Mit dem Ende der Schutzzeit, im Herbst, wird dann weitergearbeitet. Die Sanierung soll im Frühjahr 2026 beendet sein und der Weiher wieder mit Wasser befüllt werden.

Die Bezirkspolitik hatte dennoch eine Befürchtung: „Ein Kleinod in dem Klettenbergpark ist der Rosengarten“, betonte Friedhelm Hilgers, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Die Initiative, die ihn seit vielen Jahren pflegt, hat die Sorge, dass er durch den Verkehr der Baufahrzeuge nicht verschont bleibt. Scholle erwiderte, sie sei unbegründet. „Die Baufahrzeuge müssen zwar über die Geisbergstraße in den Park fahren“, sagte er, „werden dann aber oberhalb des Rosengartens abbiegen und zum Weiher herunterfahren. Der Rosengarten wird also nicht vom Bauverkehr betroffen.“