Kultur-Projekt in KölnSanierung des Römisch-Germanischen Museums wird massiv teurer
Köln – Die nächste Hiobsbotschaft schallt aus einem der großen Kölner Museen. Die Sanierung des Römisch-Germanischen-Museums (RGM) wird mit 91,2 Millionen Euro dramatisch teurer als ursprünglich prognostiziert, das teilen die Stadt-Dezernenten für Bau, Markus Greitemann, und Kultur, Stefan Charles mit. Dabei halten die Verantwortlichen an der Wiedereröffnung 2026 fest – trotz des deutlich größeren Umfangs der Maßnahmen.
Kostensteigerung um fast 120%
Diese neuen Angaben der Verwaltung sprengen den Rahmen der 2015 erstellten Kostenprognose von 41,7 Millionen Euro für die Sanierung. Damit steigt die Summe von der Prognose bis zur Beschlussvorlage um fast 120 Prozent. Baudezernent Greitemann betont, dass das Projekt nach 2018 neu geplant wurde und die alte Prognose auf bundesweiten Durchschnittswerten bestand. Das Großprojekt sei neu geprüft und berechnet worden, doch auch diese Zahlen seien noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn die endgültigen Kosten könnten erst mit Beginn der Bauphase stehen.
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Noch befindet sich das Projekt nach der Neuaufstellung in der Entwurfsplanung, was nur die dritte von insgesamt neun Phasen eines klassischen Bauvorhabens ist – die Bauphase ist die letzte der neun. Die Kostensteigerung schlüsselt Greitemann in sieben Punkte auf. Die wichtigsten und gleichzeitig die teuersten sind der neue Risikozuschlag (15,9 Millionen), die zusätzlichen Planerleistungen wie Honorare für Architekten und Ingenieure (9,5 Millionen), die Verzögerung des Baubeginns aufgrund der Preissteigerung (8 Millionen) und die Mehrkosten, die durch die Entdeckung von Schadstoffen im Baubestand, die deutlich um 7,4 Millionen steigen.
Kritik an der Vorbereitung des sich in die Länge ziehenden und nach außen hin immer kostenintensiver werden Großbauprojekt schmettert Greitemann ab: „Ob das Museum vor 2018 vor die Wand gefahren wurde, hat mich nicht zu interessieren.“ (rom)