AboAbonnieren

Krawalle in Nizza beim FC-SpielVier weitere Anklagen gegen Kölner Hooligans

Lesezeit 2 Minuten
Fans laufen mit Pyrotechnik über die Tribüne (Archivbild)

Fans laufen mit Pyrotechnik über die Tribüne (Archivbild)

In der vergangenen Woche gab es die erste Anklage, nun folgten weitere. Die Liste der Vorwürfe gegen gegen die Männer im Alter zwischen 26 und 31 Jahren ist lang.

Und nun weitere Vier: Knapp drei Monate nach den schweren Ausschreitungen vor dem Europacup-Spiel des 1. FC Köln in Nizza hat die Kölner Staatsanwaltschaft Anklage nun gegen insgesamt fünf FC-Anhänger erhoben. Die Vorwürfe gegen die Männer im Alter zwischen 26 und 31 Jahren reichen von gefährlicher Körperverletzung bis zu schwerem Landfriedensbruch. In der vergangenen Wochen hatte die Staatsanwaltschaft eine erste Anklage gegen einen 36-jährigen vorbestraften Hooligan erhoben (die Rundschau berichtete exklusiv).

Der Mann soll sein Opfer geschlagen und getreten haben. Auch als das Opfer schon am Boden lag, soll der Angreifer das Opfer attackiert haben. Von den fünf Angeklagten sitzen zwei in Untersuchungshaft. Bereits rund vier Wochen nach den Ausschreitungen hatte die Polizei Häuser und Wohnungen von 16 mutmaßlichen Beteiligten in Köln, Hürth, Pulheim und Bergisch Gladbach durchsucht und fünf Haftbefehle vollstreckt. Alle 16 Beteiligten seien als „Gewalttäter Sport“ bekannt, drei sogar als Intensivtäter, hieß es weiter. Der 1. FC Köln hat gegen die bislang von der Polizei identifizierten Personen Stadionverbote verhängt.

Vor dem Hinspiel der Kölner in der Conference League bei OGC Nizza war es zu schweren Fan-Ausschreitungen im Stadion gekommen. Es hatte 40 Verletzte gegeben. Ein Fan war vom Zuschaueroberrang gestürzt.

Angeklagter ist selbst Fußballspieler

Ein 30 Jahre und ein 31 Jahre alter Angeklagter werden sich nicht nur wegen der Beteiligung an den Nizza-Krawallen verantworten müssen – beide sollen auch bei einem Fußballspiel im Januar 2020 straffällig geworden sein. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, sind die beiden Angeklagten auch als Kicker für die DJK Viktoria Buchheim aktiv. Bei einem Spiel gegen den SSV Jan Wellem 05 kam es zu einer Auseinandersetzung, nachdem einer der Nizza-Angeklagten von einem Mitspieler der gegnerischen Mannschaft beschimpft worden war. Einer der Kölner Spieler sei nach der Beschimpfung „ausgerastet“, wie Oberstaatsanwaltschaft Ulf Willuhn sagte.

Sein Mitspieler habe sich dann in die Auseinandersetzung eingemischt; auch gegen ihn läuft ein Verfahren. Die fünf angeklagten Männer sollen beispielsweise ihre Kontrahenten mit Metallpfosten und einer Metallplatte attackiert haben. In einem Fall wurde brennende Pyrotechnik geworfen. In allen angeklagten Fällen seien die Angriffen auf Videomaterial zu sehen gewesen, sagte Willuhn weiter. Die Polizei hatte Zeugen dazu aufgerufen Handybilder und Videos an die Behörde zu schicken. Termine für die Prozesse in Köln und Bergisch Gladbach gibt es noch nicht.