„Konzertpaten“Initiative des Gürzenich-Orchesters hilft Musik zu genießen
Köln – „Wir sind wie Pott und Deckel“, sagt Ulrike Delwig gutgelaunt. Sie meint die Beziehung zu Bärbel Naporowski. Dass sich die beiden Frauen, zwischen denen ein Altersunterschied von 20 Jahren liegt, super verstehen, ist unübersehbar. Dabei kennen sie sich noch gar nicht so lange. 2019 sind sie durch eine Initiative des Gürzenich-Orchesters zusammengekommen. Sie machen mit beim Projekt „Konzertpaten“.
Kennenlern-Treffen für die Ausgewählten
„Für alle, die sehr gern in unsere Konzerte kommen würden, aber dies aus verschiedenen Gründen nicht mehr alleine bewältigen können, bieten wir das Konzertpatenprogramm an“, erläutert Initiatorin und Projektleiterin Sara Wiesemann. Sie bringt Paten und „Patenkinder“ zusammen. „Dabei achte ich darauf, dass die beiden möglichst in der Nähe wohnen“, sagt sie. Bei einem Kennenlerntreffen können sich die Ausgewählten in der Regel „beschnuppern“.
Bewerbungen bis zum 7. Juni möglich
Seit der Spielzeit 2019/20 bringt das Gürzenich-Orchester mit der Initiative „Konzertpaten“ Menschen, die sich engagieren möchten, und Musikliebhaber, die sich eine Begleitung für den Weg in die Philharmonie wünschen, zusammen. Das Ziel des Gürzenich-Orchesters ist es, Musik zu allen Menschen zu bringen – auch zu denjenigen, denen der Weg in die Philharmonie nicht so leicht fällt
Teilnehmende, denen eine Konzertbegleitung vermittelt wird, erwerben ein Abonnement für drei Konzerte des Gürzenich- Orchesters in der Philharmonie. Hierfür kann aus den zwölf Abokonzerten montags oder dienstags frei gewählt werden.
Bei Interesse am Programm wenden Sie sich telefonisch oder per E-Mail bis zum 7. Juni an Projektleiterin Sara Wiesemann. Telefon 2597 1958. (dha)
konzertpaten@guerzenich-orchester.de
Die Idee: Der Pate holt den Begleiteten zuhause ab, man besucht gemeinsam das Konzert und tritt gemeinsam den Heimweg an. Für das Konzert entstehen für den Paten keine Kosten. Drei Konzerte aus dem Programm werden abonniert.
Schon nach ihrem ersten gemeinsamen Konzert wussten Patin Ulrike Delwig, 69, und Bärbel Naporowski, 89, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Die Frauen verbindet nicht nur die Liebe zu Musik und Kultur. Sie sind auch ähnlich offen für Neues, wissbegierig und mitteilsam. „Nur dass ich inzwischen auf einen Rollator angewiesen bin, denn mein Gleichgewichtssinn ist nicht mehr so gut“, sagt die Ältere. Konzertbesuche hatte sie sich deshalb in den vergangenen Jahren kaum gegönnt. Auch, weil im Alter der Freundes- und Bekanntenkreis schrumpft, wenn Menschen versterben.
Konzertpatenschaft bringt Menschen zusammen
„Durch diese Konzertpatenschaft habe ich nicht nur Freude gewonnen, sondern sogar eine Freundin“, sagt Bärbel Naporowski. Längst haben die beiden Frauen schon andere Unternehmungen gemacht: Sie waren im Kino, treffen sich ab und zu zum Kaffeetrinken und planen gerade einen Besuch im neuen Stadtarchiv.
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Und auch die drei Konzerte für die nächste Saison des Gürzenich-Orchesters sind längst ausgesucht: Werke von Mendelssohn, Mahler, Tschaikowsky, Rachmaninow und Schostakowitsch werden die beiden zusammen in der Philharmonie genießen.