Konzerte im Kölner AbwasserkanalNaserümpfen und Staunen im Kronleuchtersaal

Gleich mehrere Sinne werden bei den Konzerten wie dem des Beate Starken Quartett im Kronleuchtersaal angeregt.
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Köln – Dass Musiker nach ihrem Konzert einen Strauß Blumen überreicht bekommen, kommt öfters vor. Dass Besucher vor Beginn eines Konzertes ein Sträußchen frische Pfefferminze in die Hand gedrückt bekommen, ist dagegen eher selten. Bei Konzerten im Kronleuchtersaal gehört diese Geste jedoch zum Standard. Nicht ohne Grund. Denn anders als der Name vermuten lässt, befindet sich dieser 1890 im Zuge der Stadterweiterung entstandene Saal nicht etwa in einem Schloss, sondern östlich des Ebertplatzes sieben Meter unter der Erde, mitten in der Kanalisation.
Abseits des unappetitlichen Geruchs bietet das Bauwerk, das einst für den Besuch Kaiser Wilhelms II. mit zwei Kronleuchtern ausgestattet wurde, eine außergewöhnliche Akustik. Grund für die Stadtentwässerungsbetriebe, dort seit nunmehr 15 Jahren an vier aufeinanderfolgenden Tagen im Jahr Konzerte zu veranstalten.
Am Wochenende brachte das Beate Starken Quartett ein wenig Jazz in die alten Gemäuer. Heute und morgen spielt das Neue Rheinische Kammerorchester Köln. Für beide Konzerte gibt es noch Restkarten. Karten kosten 45 Euro und beinhalten neben Getränken und dem Pfefferminzstrauß auch ein Desinfektionstuch zum Abschluss. Anmeldung per Mail an fuehrungen@steb-koeln.de oder telefonisch unter der Kölner Nummer 22126845.