Kommentar zur RheinenergieKlimawende ist eine Aufgabe für ganz Köln
Köln – Rund 17 Jahre war das Thema Windkraft in Köln tot. Mit List und Tücke hatte sich der Stadtrat gegen die Pläne eines Großinvestors gewandt, der Energieanlagen bauen wollte und dies dank einer Bundesgesetzgebung hätte einfordern können. Man wies den Westen aus, dort also, wo üblicherweise nur ein laues Lüftchen weht.
Die Pläne landeten schnell im Papierkorb.Doch der Wind hat sich gedreht, mit dem Klimawandel ist die Energiewende eine Aufgabe für alle, der Ukraine-Krieg mit all seinen dramatischen ökonomischen Konsequenzen hat dies nur noch verdeutlicht. Die Rheinenergie will vorangehen und neun Anlagen im Stadtgebiet bauen, dazu reichlich Flächen mit Photovoltaikanlagen ausstatten. All das ist richtig und überfällig. Natürlich darf grüne Energie nicht nur im Umland in Auftrag gegeben werden.
Genauso richtig ist aber: Auch in Köln ist die Klimawende eine Aufgabe für die ganze Stadt. Es kann nicht sein, dass der ohnehin durch Industrie erheblich belastete Norden der Stadt einseitig in die Pflicht genommen wird und alle Anlagen in einem Stadtbezirk stehen.
Zumal die Photovoltaik-Platten ebenfalls vor allem im Norden ausgebreitet werden sollen. Es mag sein, dass der Norden für Windkraft am besten geeignet ist. Die Stadt jedoch muss nachweisen, wo in allen Bezirken Potenziale für grüne Energie liegen. So schnell wie möglich.