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Kommentar zur Kölner AusgangssperreLetzter Schuss ohne Gewähr

Lesezeit 1 Minute
Ausgangssperre

Symbolbild

Köln – Nun kommt sie also doch die Ausgangssperre, die Henriette Reker schon im Februar haben wollte. Auf Gegenwind, ob aus Politik oder Wirtschaft musste die Oberbürgermeisterin nicht lange warten. Verständlich, handelt es sich doch um den wohl bislang gravierendsten Einschnitt in die persönliche Freiheit.

Und ob es wirklich etwas bringt, wenn man den Menschen verbietet, nach 21 Uhr vor die Tür zu gehen, darüber streiten Fachleute trefflich. Mit den Einschränkungen leben muss jedenfalls auch die große Menge der Vernünftigen, die sich sich selbst dann weitgehend an Corona-Vorschriften halten, wenn sie deren Zustandekommen immer weniger nachvollziehen können.

Dabei zielt die Ausgangssperre ja vor allem auf die, die auch schon tagsüber gegen manche Regel verstoßen, vor allem die Kontaktbeschränkungen nicht richtig ernst nehmen. Bei ihnen kann sie nur Wirkung zeigen, wenn Stadt und Polizei intensiv kontrollieren und Verstöße auch sanktionieren. Das dürfte in einer Millionenstadt wie Köln schwierig werden. Im Übrigen muss die unbefristet verhängte Sperre bald wieder auf den Prüfstand. Ohne Effektivitätsnachweis hat sie keine Existenzberechtigung.

koeln@kr-redaktion.de