Der Schaden für die Stadt Köln wird bleiben. Zumal außerhalb der Rheinmetropole das Signal leicht zu deuten sein dürfte.

Kommentar zum StadtmuseumJetzt geht der Blick endlich nach vorn

Das Stadtmuseum zieht nun in das frühere Modehaus Sauer.
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Das hat was: Nach der quälend langen Suche nach einem Leiter fürs Kölnische Stadtmuseum wird es der Oberbürgermeisterin am Ende zu bunt und sie versetzt im Alleingang einen verdienten und allseits anerkannten Mitarbeiter auf den Chefposten. Basta.
Matthias Hamann kennt die Stadt, ihre 2000 Jahre alte Geschichte und die Fallstricke der Gegenwart. Vor allem Letzteres dürfte ein Vorteil sein, wie die letzten Wochen gezeigt haben. Es ist traurig, dass zwei Bewerber mit einem großen persönlichen Schaden aus dem Verfahren hervorgegangen sind. Vor allem der anfangs ausgewählten Kandidatin hätte man die kurzfristige Absage ersparen können. In Teilen war der Prozess schlicht unwürdig, das lag auch an der Politik.
Der Schaden für die Stadt Köln wird bleiben. Zumal außerhalb der Rheinmetropole das Signal leicht zu deuten sein dürfte: Die Kölner – die bleiben halt am liebsten unter sich. Aus Sicht des kleinen, aber engagierten Museumsteams kann der Blick endlich nach vorne gehen. Und die Aufgaben sind groß. Hamann muss die neue Dauerausstellung im früheren Modehaus Sauer etablieren. Er muss gleichzeitig die Zukunft in der Historischen Mitte planen.
Wie soll Stadtgeschichte dort präsentiert werden, wenn denn der Baubeschluss für den Neubau am Roncalliplatz fallen sollte? Und wo sollen eigentlich in den nächsten Jahren Sonderausstellungen zu sehen sein? Doch im Zeughaus, wie die OB zuletzt anregte?
Der 55-Jährige kann bei der Beantwortung der Fragen auf viel Erfahrung und ein breites Netzwerk zurückgreifen. Das hat vermutlich am Ende den Unterschied gemacht.