Kommentar zum Kölner DrogenraumNicht die Lösung aller Probleme
Köln – Die Eröffnung der neuen Drogenkonsumräume sollte nicht mit zu hohen Erwartungen überfrachtet werden. Falls es gelingen sollte, den öffentlichen Drogenkonsum mit all seinen unappetitlichen Nebenwirkungen zu reduzieren, ist das Maximalziel erreicht. Für die Junkies wird der vernachlässigte Neumarkt ein beliebter Aufenthaltsort bleiben.
Im zuletzt oft skizzierten Entwurf vom neuen Neumarkt bildet der Drogenkonsumraum nur einen Mosaikstein. Städtebau und Verkehrsplanung haben eine noch viel elementarere Bedeutung, wenn es um eine Attraktivierung des größten Kölner Platzes geht. Noch in diesem Jahr soll ein Brunnen angelegt werden, Anlieger wünschen sich Außengastronomie. Wie schnell sich mit kleinen Maßnahmen große Wirkung erzielen lässt, hat sich am Ebertplatz gezeigt.
Auch am Neumarkt sollte niemand auf den erlösenden stadtplanerischen Befreiungsschlag warten. Schon viel zu lange rangiert der Platz weit unter seinen Möglichkeiten.