Kommentar zum Kölner CasinoNicht mehr viel Kredit
Es braucht nicht allzu viel Phantasie, um festzustellen: Das Casino am Ottoplatz wird mit jedem Tag unwahrscheinlicher. Es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten, vor allem die geplante Privatisierung des landeseigenen Spielbankbetreibers Westspiel. Solange diese Frage ungeklärt ist, tut sich in Köln mit ziemlicher Sicherheit nichts. Es ist bei großen Bauprojekten nicht ungewöhnlich, dass es mal klemmt. Aber mittlerweile muss sich Westspiel vorwerfen lassen, die Stadt viel zu lange hinzuhalten. Ohnehin ist die Begeisterung für ein Casino samt zweifelhaftem Ruf abgeflacht, das war vor Jahren noch ganz anders.
Doch all die Kämpfe um Standort, Fassaden, Baugrund und Privatisierung haben dem Projekt den Wind aus den Segeln genommen – sowohl im Land als auch in der Stadt. Dort sollen dem Vernehmen nach in den höheren Etagen keine Sturzbäche an Tränen zu erwarten sein, wenn das Casino nie kommt. Nun wendet sich auch das schwarz-grüne Bündnis von dem Vorhaben am Ottoplatz ab. Es ist der nächste Rückschritt – viele kann das Projekt wohl nicht mehr verdauen.