Kommentar zum Brüsseler PlatzZeit für Klarheit
Es ist jetzt an der Zeit für ein Urteil im Lärm-Streit am Brüsseler Platz, der Zwist dauert schon viel zu lange. Sicher, die Diesel-Verfahren am Oberverwaltungsgericht Münster betreffen auf den ersten Blick mehr Menschen, aber am Brüsseler Platz geht es auch darum, grundsätzlich zu klären, ob die Betroffenen ihren Anspruch auf Ruhe tatsächlich im Alltag spüren – nicht nur am Brüsseler Platz. Sonst sind die Gesetze nur leere Worthülsen.
Dabei ist die Angelegenheit kompliziert, sie berührt die Frage, was in einer Stadt möglich ist und wie die Verwaltung einen Platz räumen soll. Eine Stadt ohne Orte der Begegnung ist eine tote Stadt. Aber einfach zu sagen, die Betroffenen sollen wegziehen, ist zu plump und lässt sich nur sagen, wenn man selbst nicht betroffen ist. Das alles muss das Gericht abwägen und entscheiden – und zwar besser gestern als morgen.