Kommentar zu FC-AusbauplänenEin Rückschlag für Kölns OB Reker
Köln – Die zwei Varianten der Verwaltung für den Geißbockheim-Ausbau haben vor allem einen Effekt: Sie bieten Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine gesichtswahrende Lösung in ihrem Dilemma. Reker war 2015 im Wahlkampf für den Standort, 2019 hat sie sich plötzlich spektakulär dagegen ausgesprochen. Das kommt zwar bei einem Teil ihrer Unterstützer, den Grünen, gut an – lässt sie aber trotzdem unzuverlässig erscheinen, auch wenn Politiker sicher von Zeit zu Zeit ihre Meinung ändern dürfen, klar. Am Ende blieb Reker nichts anderes übrig, als die Entscheidung noch vor der Sommerpause dem Stadtrat vorzulegen. Das heißt: Sie hat nur eine von 91 Stimmen – und das wird Stand jetzt nicht reichen, um den Ausbau dort zu verhindern. Die Mehrheit des Rates ist für das Projekt.
Das ist zwar im Moment gut für den FC, macht es aber nicht leichter, denn seine Ausbaupläne werden ziemlich sicher vor Gericht landen. Das könnte Jahre dauern. Der Verein will nach der umstrittenen Erweiterung des Geißbockheims vor rund zehn Jahren wieder im Grüngürtel bauen. Der Club darf sich deshalb nicht wundern, wenn die Ausbaugegner skeptisch sind, ob es dabei bleibt. Und: Die Entscheidung des Rates heißt noch lange nicht, dass der Ausbau kommt, es gibt viele Unwägbarkeiten.