Ein Fan-Camp, das vor allem trink- und feierfreudige junge Engländer sowie Schotten für sich ins Auge gefasst hatten, muss abgesagt werden.
Kommentar zu den Vorbereitungen zur Fußball-EMDa ist es also, dieses Bauchgefühl, das etwas Ungutes ankündigt
Je näher sie kommt, die Fußball-Europa-Meisterschaft, desto unangenehmer wird dieses Bauchgefühl, das einen in diesen Tagen beschleicht. Der Grund: Die Stadtverwaltung wirkt wie ein Reh im Scheinwerferlicht eines heranrasenden Lastwagens. In einer Reihe von Maßnahmen, die mehr von Hilflosigkeit angetrieben als auf Planung zu basieren scheinen, nun auch noch diese Nachricht: Ein Fan-Camp, das vor allem trink- und feierfreudige junge Engländer sowie Schotten für sich ins Auge gefasst hatten, muss abgesagt werden. So nachvollziehbar die Gründe sind, so erschreckend ist die darauf folgende Aussage: Ersatz wird es für das Camp nicht geben.
Glaubt die Verwaltung allen Ernstes, die Engländer und Schotten werden brav abwinken uns sagen: Dann halt nicht? Mag ein Teil tatsächlich zuhause bleiben, ein nicht geringer Prozentsatz der Fußballfans wird es mit Sicherheit als Ehrensache begreifen, ihre Mannschaft dennoch vor Ort zu unterstützen. Ein Schlafplatz? Egal, feiern wir halt durch. Wem dieses Szenario keine Bauchschmerzen bereitet, der muss ein sonniges Gemüt haben – um nicht zu sagen, von sträflicher Naivität sein.
Es fehlt der Plan B und oftmals der Plan A
Beim Fan-Camp hat die Verwaltung also keinen Plan B – und in anderen Bereichen nicht einmal einen Plan A. Als der Verwaltung klar wurde, was sie schon längst hätte wissen müssen, dass eine Fanmeile auf dem Heumarkt die zu erwartenden Massen nicht wird fassen können, hat sie kurzerhand die Rheinuferstraße zur weiteren Fanmeile ausgerufen. Eine der wichtigsten Verkehrsachsen der Stadt zu einem internationalem Großereignis! Auf viele der sich daraus ergebenden Fragen zu den Verkehrsströmen kann sie keine Antworten geben. Für die Dürener Straße war schon vor Jahren eine Signalanlage vorgesehen, die die Fanströme zum Stadion lenken sollte. Sie ist zwischen den zuständigen Ämtern zermalmt worden.
Da ist es also, dieses Bauchgefühl, das etwas Ungutes ankündigt, gemildert allein von der Hoffnung, dass es noch mal irgendwie gut gehen wird.