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Strunder Bach in BuchheimStadt lässt Frist für Bundesmittel verstreichen

Lesezeit 3 Minuten
An der Kattowitzer Straße in Buchheim ergoss sich die Strunde bis vor wenigen Jahren in einen unterirdischen Kanal, der bis zum Rhein führte. Die Strunde verläuft ab dem auf dem Bild gezeigten Punkt unterirdisch. Davor fließt sie oberirdisch durch den Wald.

An der Kattowitzer Straße in Köln-Buchheim ergoss sich die Strunde bis vor wenigen Jahren in einen unterirdischen Kanal, der bis zum Rhein führte.

Die Stadt Köln ließ die Frist verstreichen, um Bundesmittel zur Freilegung des Strunder Bachs zu beantragen. Die Kölner Grünen sind sauer aufgrund des verpassten Beitrags zur Ökologie.

Die Grünen in der Bezirksvertretung Mülheim sind sauer. Sie werfen der Stadt vor, mit einer Teiloffenlegung des Strunder Bachs zwischen Buchheim und dem Rheinufer eine Chance verpasst zu haben, ohne viel Geld einen Beitrag hinsichtlich der Ökologie, der Freiraumaufwertung und des Mikroklimas zu leisten. Vielmehr teilte die Stadt nun mit, dass sie keinen ökologischen Nutzen sieht und das Vorhaben zu teuer sei.

Der Strunder Bach (Strunde) gehört im Rahmen des Programms „Regiogrün“ zu den zentralen Projekten der Regionale 2010. Bei dieser Strukturfördermaßnahme des Landes entwickeln Städte und Landkreise der Region Köln/Bonn gemeinsame Vorhaben in den Bereichen Bildung, Mobilität und Natur. Da das Gewässer mit seinen vielen Mühlen über Jahrhunderte als fleißigster Bach Deutschlands galt, gestalteten die Stadt Köln und der Rheinisch-Bergische Kreis entlang seines Laufs einen Kultur- und Erlebnispfad für Fußgänger und Radfahrer.

Kölner Grüne wollen Strunde offen bis zum Rhein fließen lassen

Auf Kölner Gebiet sind vier sogenannte Lupenräume geplant – Orte, an denen die Geschichte des Bachs besonders deutlich wird. Sie wurden in der Vergangenheit mit Infotafeln bestückt. Drei davon wurden bislang umgesetzt. Dazu zählen die Isenburg, das Kreuzwasser in Holweide und die Stelle, wo der Bach in Buchheim unter die Erde in ein Rohrsystem bis zum Rhein verschwindet. Nicht verwirklicht wurde ein Lupenraum an der Bachstraße in Mülheim, an dem Passanten durch ein „Fenster“ in die Tiefe den Bach im Untergrund fließen hätten sehen können.

Heute versickert die Strunde bereits vor der Kanalisation im Bereich des Hauses Herl. Die Grünen wollten das ändern und die Strunde wieder bis zur Mündung als offenes Gewässer bis zum Rhein fließen lassen. Als sie im Sommer erfuhren, dass für solche Projekte Bundesmittel zur Verfügung stehen, wobei der Bund sich mit 85 Prozent an den Kosten beteiligt, stellten sie einen Dringlichkeitsantrag. Sie beriefen sich auf ein Gutachten der Stadtentwässerungsbetriebe aus dem Jahr 2021, in dem eine solche Maßnahme grundsätzlich befürwortet wurde und in dem verschiedene Varianten der Umsetzung aufgezeigt wurde.

Kölner Grüne sind sauer über die verpasste Frist

Eine davon war, den Bach entlang der Kattowitzer Straße bis zur Frankfurter Straße und weiter über die Heidelberger Straße in Buchforst und Mülheim-Süd bis zum Rhein zu verlegen. Es würde dann fast vier Kilometer – etwa 75 Prozent des Verlaufs – offenes Gewässer entstehen. Das Problem und zugleich Grund der Dringlichkeit: Den Förderantrag hätte die Stadt bis zum 15. Oktober stellen müssen. „Genau das ist nicht geschehen“, wettert Grünen-Fraktionsvorsitzender Winfried Seldschopf.

Dabei habe seine Fraktion im September den Antrag nochmals von der Bezirksvertretung Mülheim beschließen lassen. „Weil die Stadt uns gegenüber auch Anfang Oktober keine Reaktion zeigte, wandten wir uns erneut – dieses Mal mit einer Anfrage nach den Gründen – an die Verwaltung“, schildert Seldschopf. Dass nun, nach Verstreichen der Anmeldefrist beim Bund, die abschlägige Antwort kommt, stößt ihm bitter auf: „Wenn das so weitergeht, behalten wir uns vor, gegen die Stadt zu klagen.“