Über zwei winzige Panzerechsen freut sich das Aquariumsteam des Kölner Zoos: Die hochbedrohten Philippinenkrokodile haben am 10. Juli erneut Nachwuchs bekommen. Ihre Mutter hatte den beiden beim Schlüpfen geholfen und die Eier in ihrem zahnbewehrten Maul sachte zusammengedrückt, bis die Mini-Echsen quasi herausgepurzelt sind. Diesen ungewöhnlichen Moment hat das Zooteam auf einem Video festgehalten, das auf Facebook zu sehen ist. Ein zweites Video zeigt, dass die Mutter ihre Kleinen nicht aus den Augen lässt und auch, wie sie die erst gut zehn Zentimeter langen Reptilien im Maul ins tiefere Wasser bugsiert.

Der Kölner Zoo war im Jahr 2013 der erste, dem eine Nachzucht der hoch bedrohten Philippinenkrokodile gelang, von denen es damals nur noch rund 100 Exemplare im Freiland gab. Das ist schwierig, weil die Reptilien Einzelgänger sind und sich in ihrem natürlichen Lebensraum nur in einer kurzen Paarungszeit friedlich begegnen. Dank akribischer Beobachtungs- und Forschungsarbeit von Studierenden und des Teams der Tierpflegerinnen und -pfleger gelang es, ihre Paarungsbereitschaft anhand von Verhaltensmustern zuverlässig vorherzusagen. Die ersten Krokodileier wurden im Inkubator ausgebrütet, um sicherzugehen, dass der für die Art wertvolle Nachwuchs auch überlebt.

Im Jahr 2015 schlüpften zwei weiter Jungtiere, die das Team Hulky und Dodong taufte. Sie schlüpften im Nest in dem Areal des Muttertieres; das ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Auswilderung. 2020 wurden sie in eine Halbfreianlage im Süden der Philippinen gebracht, um dort die natürliche Population zu stärken. In diese Naturschutzstation, mit der der Zoo seit langem zusammenarbeitet, wurden im Jahr 2023 mit Mayumi, Ligaya und Mutya drei weitere Nachzuchten der Krokodilart, die ausschließlich auf den Philippinen vorkommt, abgegeben. (bos)