Kölner vor Gericht„Auf der Jagd nach Organen fürs Darknet“
Köln – Gruselige Vorstellung: Es ist der 15. August 2017. Im Stadtgarten in Mülheim nähert sich ein Mann einer Frau und spricht sie an. Er sei von irgendwelchen Leuten abgezogen worden, habe kein Geld mehr. Um wieder an Geld zu kommen, jage er diese Leute nun, um dann ihre Organe im Darknet zu verkaufen. Auf die Frau wirkt der Mann verwirrt, aber nicht aggressiv. Dennoch informiert sie die Polizei. Als Beamte den heute 28-Jährigen wenig später kontrollieren finden sie bei ihm Messer, Hammer, Kabelbinder und einen Molotowcocktail.
Seit Freitag steht der Mann wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz vor dem Landgericht. Über seine Verteidigerin Eva Kuhn räumte der Beschuldigte die Vorwürfe ein. Laut Staatsanwaltschaft leidet der 28-Jährige an einer paranoiden Schizophrenie. Aufgrund übermäßigen Cannabis- und Amphetaminkonsums soll er sich während der Tat in einem akuten psychotischen Schub befunden haben. Die 10. Große Strafkammer muss nun prüfen, ob von dem Beschuldigten eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht und er dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden muss. Bis 11. Mai sind noch zwei weitere Verhandlungstage geplant. (bks)